CVP im Allzeittief
Bei den Nationalratswahlen 2011 gehörte die CVP zu den Verliererinnen. Seither haben die Christlichdemokraten in den Kantonen noch einmal fast einen Fünftel ihrer Wähler verloren. Davon profitieren drei Parteien.

Krise bei den Christlichdemokraten: Die CVP verliert immer mehr Wähler. Die Partei von Präsident Christophe Darbellay konnte als einzige Verliererpartei der letzten Nationalratswahlen 2011 den Abwärtstrend nicht stoppen, berichtet die «SonntagsZeitung». Das Gegenteil ist der Fall: In den kantonalen Wahlen hat sich der Abwärtstrend der CVP nochmals massiv verschärft. Das zeigt eine Untersuchung des Zürcher Politgeografen Michael Hermann.
Hermann hat die Ergebnisse der kantonalen Wahlen nach Bevölkerungsstärke auf die eidgenössische Ebene hochgerechnet. Der CVP-Wähleranteil ist demnach bei den letzten elf Wahlen um insgesamt 2,4 Prozentpunkte gesunken.
Die neue Mitte gestärkt
In den acht Kantonen, in denen seit 2011 gewählt wurde, hat die Partei fast einen Fünftel ihrer Wähler verloren. «Die CVP verliert an allen Enden», konstatiert der Studienautor. Und an allen Enden bedeute in alle Richtungen: In den Wahlen in den Deutschschweizer Kantonen haben die Christlichdemokraten vor allem an die beiden neuen Parteien BDP und GLP verloren und so die neue Mitte gestärkt. In der Westschweiz – in den Wahlen im Wallis, Neuenburg und Waadt – wandern die CVP-Wähler offensichtlich zur SVP ab und stärken diese erneut als Pol der Konservativen.
In der neuen Mitte flacht das Wachstum von GLP und BDP zwar ab. Aber insbesondere die BDP kann sich gemäss der Studie auch in den Kantonen etablieren. Die FDP konnte im Unterschied zur CVP seit 2010 ihren Abwärtstrend stoppen.
SVP im Aufwind, SP im Allzeittief
Die Entwicklung der SVP ist ebenfalls auffällig: Sie hat bei der Kantonsstärke 2012 ein Allzeithoch erreicht – trotz des Knicks auf eidgenössischer Ebene. Die Sozialdemokraten können dagegen gemäss den Daten den langjährigen Wählerschwund auf kantonaler Ebene nicht stoppen. Die SP hat demnach mit hochgerechneten 17,5 Prozent Wählerstärke ihr Allzeittief erreicht. Die Grünen halten sich seit 2002 als kantonaler Player auf solidem Niveau – über neun Prozent Wähleranteil verzeichnen sie dort.
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