Cyberangriffe und Mordanschläge: Eine Chronologie der Operationen russischer Geheimdienste im Westen
Januar 2015: Der deutsche Bundestag wird von einem Cyberangriff heimgesucht. Sicherheitsexperten machen dafür die Hacker der Gruppe APT28 (auch Sofacy Group oder Fancy Bear) verantwortlich, die dem russischen Militärgeheimdienst GRU zugeordnet wird.
April 2015:Cyberangriff auf den Fernsehsender TV5 Monde in Paris. Auch hinter diesem Fall soll die Gruppe APT28 stehen.
April und August 2015: Giftanschläge gegen einen bulgarischen Waffenhändler, seinen Sohn und einen Manager. Alle drei überleben. Die bulgarische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen acht Agenten des GRU.

März 2016: Im US-Wahlkampf werden Mailserver des Teams der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton gehackt und Mails veröffentlicht. 2018 klagt US-Sonderermittler Robert Mueller deshalb 12 Agenten des GRU an
September 2016: Cyberangriff auf eine Konferenz der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) in Lausanne. 2019 klagen die USA sieben Agenten des GRU wegen Angriffe auf die Wada an.

Oktober 2016: Ein Putschversuch in Montenegro scheitert. Zwei Jahre später werden 14 Personen zu langen Gefängnisstrafen verurteilt, unter ihnen sind zwei russische Agenten des GRU. Die beiden werden in Abwesenheit verurteilt.
Frühjahr 2017: Im französischen Wahlkampf werden Mails aus dem Team des Präsidentschaftskandidaten Emanuel Macron veröffentlicht. Französische Medien sehen dahinter Hacker des GRU.
März 2018: Mordversuch an dem russischen Doppelagenten Sergei Skripal und seiner Tochter Julia in Grossbritannien. Als mutmassliche Täter werden Offiziere des GRU identifiziert. Sie hatten sich zuvor mehrmals im Raum Genf-Lausanne aufgehalten.

April 2018: Verhaftung und Ausweisung von vier GRU-Agenten in Amsterdam, die das Computernetz der Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW) hacken wollten. Das Quartett besass Zugbillette in die Schweiz, wo es das Labor Spiez im Visier hatte.
August 2019:Mord an einem Tschetschenen mit georgischem Pass in Berlin. Der mutmassliche Täter stand laut Recherche von «Bellingcat» mit dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB in Verbindung. (bo)
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