«Damit hat die Post eine Grenze überschritten»
Kurz vor dem Abstimmungssonntag hat die Post ihr Kundenmagazin in Schweizer Briefkästen platziert. Titelthema: Die Schädlichkeit der Service-public-Initiative. Ist das erlaubt?
Jetzt werden die grossen Geschütze aufgefahren – beziehungsweise in die Briefkästen gelegt. Eineinhalb Wochen vor der Abstimmung über die Pro-Service-public-Initiative erhielten zwei Millionen Schweizer Haushalte das Kundenmagazin der Post. Hauptartikel: Ein vierseitiges Interviewzur Pro-Service-public-Initiative. Einleitung: «Die Bahn fährt, der Strom fliesst, die Post kommt an – ein zuverlässiger Service public ist das Markenzeichen der Schweiz.» Und weiter: «Die Volksinitiative Pro Service public stellt dieses Erfolgsmodell infrage und gefährdet die Grundversorgung, sagen Reto Lindegger und Thomas Egger, die Co-Präsidenten des Nein-Komitees.» Die Fragen an Lindegger und Egger klingen unter anderem so: «Wie gut ist aus Ihrer Sicht der heutige Service public?», «Gerade die Post hat sich in den letzten Jahren verändert und sich den neuen Kundenbedürfnissen angepasst. Zu schnell?» und «Weshalb sind Gewinne Ihrer Ansicht nach wichtig für die bundesnahen Unternehmen?»