Dank Internet Hilfe bei der Kinderbetreuung
Im Internet Nachbarn finden, die die eigenen Kinder betreuen, und im Gegenzug deren Nachwuchs hüten. Bereits haben sich Oberländer Familien auf Vermittlungshomepage registriert.
Die Homepage www.esgehttauchso.ch machts möglich: Eltern, die für ihren Nachwuchs Betreuung aus der näheren Umgebung suchen oder anbieten wollen, können sich dort registrieren. «Seit über unsere Vermittlungsplattform berichtet wurde, haben sich über 250 Parteien registriert. Die meisten wohnen im Kanton Zürich», sagt Martina Brägger. Zusammen mit ihrer Schwester Franziska hat sie das Projekt lanciert. Zwar sind beide noch kinderlos, doch sie hatten Lust, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. «Auf die Idee brachten uns Kollegen, die keine Kinderkrippenplätze fanden oder sich diese nicht leisten konnten», sagt Martina Brägger.
Die einfache Lösung der beiden Frauen: Eltern treffen im Internet andere Eltern aus der Nachbarschaft und helfen sich gegenseitig. So auch im Zürcher Oberland. Die zweifache Mutter Martina Thomas aus Uster hat sich aufgrund des Artikels im «Tages-Anzeiger» registriert. «Wir wohnen erst seit zwei Jahren in Uster und kennen daher noch nicht so viele Leute aus der Umgebung», sagt Thomas. Die Austauschplattform schien ihr und ihrem Mann daher ein gutes Mittel zum Zweck.
«Klar wäre es optimal, wenn jemand aus der Familie die Kinder betreuen könnte, doch das ist bei unserer Familie oft nicht möglich», erklärt Thomas. Zwar wechsle sie sich manchmal mit ihrer Schwägerin ab, aber das gehe auch nicht immer. «Mir gefällt an der Plattform, dass es ein Geben und Nehmen ohne finanziellen Aufwand ist.» Martina Thomas hat sich als Tandem angemeldet. Das heisst, sie möchte ihre Kinder nicht nur zur Betreuung geben, sondern wäre auch bereit, im Gegenzug andere Kinder zu hüten.
Eine optimale Tauschpartnerin hat Thomas jedoch noch nicht gefunden. «Zum einen, weil ich noch nicht so intensiv gesucht habe, und zum andern, weil es mir wichtig ist, wem ich meine Kinder anvertraue», sagt die Ustermerin.
24 Kontakte um Uster
Der Vorteil von www.esgehtauchso.ch: Bei Suchanfragen erscheinen die Angebote aus der Nachbarschaft zuerst. Gibt man die Postleitzahl von Uster ein und sucht im Umfeld von fünf Kilometern, erscheinen zwei Familien. Erweitert man die Suche jedoch auf zehn Kilometer, sind bereits zwei Dutzend Parteien registriert, die in Fällanden, Dübendorf, Hittnau, Gossau und Wetzikon wohnen. Die Bräggers vermitteln jedoch keine Kontakte, sondern bieten nur die Plattform, um sich zu vernetzten. Darum seien auch Eigenverantwortung und gesunder Menschenverstand bei der Wahl der Betreuungspersonen wichtig, sagt Martina Brägger. «Falls jedoch eine Person sich unter komischen Angaben registriert hat, nehmen wir mit ihre Kontakt auf», ergänzt sie.
Als Konkurrenz für Tagesmütter sieht Brägger die Plattform nicht: «Denn die Betreuung soll nicht gegen Entgelt stattfinden, sondern im Austausch mit anderen Familien. Sozusagen als Ergänzung.» Bis anhin hätten die beiden Schwestern durchwegs positive Rückmeldungen erhalten. «Da die Leute im Ort, wo sie wohnen, nicht mehr so stark verwurzelt sind und dadurch die Nachbarschaft nicht so gut kennen, ist die Plattform für erste Kontakte optimal.
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