«...dann könnte Robert Enke noch leben»
Ein knappes Jahr nach dem Suizid des deutschen Nationaltorhüters Robert Enke sorgt der Präsident seines letzten Vereins mit gewagten Vorwürfen für Bestürzung.

«Ich war ein bisschen enttäuscht, dass Robert in all den Jahren nie ein Signal angedeutet hat, auf das wir hätten reagieren können. Ich habe menschlich zwar Verständnis, dass das persönliche Umfeld, das von der Krankheit wusste, ihn geschützt hat. Aber mit etwas Distanz sehe ich das deutlich differenzierter», sagte Hannovers Klubchef Martin Kind in der NDR-Sendung «Sportclub».
Und dann folgte jener Satz, der vielen sauer aufstösst: «Ich denke, hätten sie anders gehandelt, hätte man vielleicht andere Optionen haben können, vielleicht sogar, dass Robert Enke heute noch leben würde.» Kind fragt sich, ob ein Klinikaufenthalt Enkes Verzweiflungstat hätte verhindern können. Der Fussballer starb im November 2009 auf einem Eisenbahntrassee in Neustadt am Rübenberge. Eine stationäre Behandlung lehnte er aus Angst um seine Karriere stets ab.
Die Reaktion des besten Freundes
Wegen des grossen Rummels um seine Aussagen – die «Bild»-Zeitung hebelte sie auf die Auftaktseite ihres Sportteils – musste Martin Kind sich nun öffentlich erklären. Er habe niemanden persönlich angreifen wollen, so Kind. Am wenigsten Enkes Witwe Teresa. Bei seiner Meinung bleibt er aber: «Ich habe nur die Wahrheit gesagt. Wenn man das nicht sagen darf, habe ich dafür kein Verständnis.»
Enkes bester Freund, der frühere Bundesliga-Profi Marco Villa reagierte irritiert auf Kinds Äusserungen. «Es ist nicht so, dass wir uns nicht bemüht hätten, eine Lösung zu finden. Man sollte bei dem Thema gar nicht so sehr in der Vergangenheit rühren. Es wäre schön, wenn Herr Kind sich einsetzen würde, dass Depression in Zukunft kein Tabuthema mehr ist», liess er via «Bild» ausrichten.
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