Eigene Serie von Jeff GoldblumDas Alien aus Hollywood
In der Dokuserie «The World According to Jeff Goldblum» geht der Schauspieler Alltagsphänomenen auf den Grund. Aber eigentlich steht er selbst im Zentrum.

Jeff Goldblum sitzt in der Werkstatt eines Sneaker-Designers – dieser soll ihm einen Schuh machen, der ganz auf seine Persönlichkeit zugeschnitten ist. «Ein Bohemien, Künstler und Poet. So will ich rüberkommen», sagt der Schauspieler, der in seiner Freizeit übrigens ein Jazzpianist mit eigener Band ist. Auf jeden Fall will Goldblum ein Tiermuster. Am Ende bekommt er elegante, schwarze Sneakers; das Innenfutter hat Zebrastreifen.
In der Dokuserie «The World According to Jeff Goldblum» geht er in jeder Folge einem anderen Thema nach. In der Pilotfolge sind es eben Sneakers. Neben dem Designer besucht Goldblum eine Handelsmesse, wo Schuhe für Hunderte Dollars den Besitzer wechseln, oder er geht in ein Forschungslabor von Adidas, um seine Füsse am Computer vermessen zu lassen. Als er in einer anderen Szene mit ein paar jungen Männern Basketball spielt, zeigt sich, dass er für seine 67 Jahre noch erstaunlich fit ist.

Die weiteren Folgen drehen sich um Glace, Tattoos oder Kaffee. Zugegeben: Auch wenn National Geographic die Serie produziert hat, ist der Erkenntnisgewinn nicht wahnsinnig hoch, und es stehen derart häufig grosse Firmen im Fokus, dass man sich mitunter in einer Werbesendung wähnt. Doch die eigentliche Attraktion ist eh Jeff Goldblum. Mit einer Körpergrösse von 1,94 Metern und seiner versponnenen, kindlich-naiven Art bewegt er sich wie ein Alien durch die Welt. Es ist amüsant, mitanzusehen, wie ratlos die Menschen zuweilen auf ihn reagieren.
Jedenfalls erstaunt es nicht, dass Goldblum im Laufe seiner Filmkarriere immer wieder als exzentrischer Wissenschaftler besetzt wurde. Weltbekannt machte ihn die Rolle des Dr. Ian Malcolm in «Jurassic Park» – der Mathematiker forscht in der Chaostheorie und warnt, dass sich die nachgezüchteten Dinosaurier kaum so einfach kontrollieren lassen, wie ihre Halter denken. «Das Leben, äh, findet einen Weg.»
Es ist nicht zuletzt die stammelnde Sprechweise voller Ähs, derentwegen Malcolm zu einem Publikumsliebling wurde. So kam es, dass man ihn im Sequel «The Lost World» ins Zentrum stellte. Und nachdem er 2018 in «Jurassic World: Fallen Kingdom» einen kleinen Auftritt gehabt hat, soll Malcolm nächstes Jahr in «Jurassic World: Dominion» wieder eine grössere Rolle spielen. Jeff Goldblum bleibt uns als Hollywoodexzentriker erhalten.
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