Das Attentat, das den Libanon seit Jahren lähmt
Bis heute teilt der Mord an Ex-Premier Rafiq Hariri den Libanon. Bald dürfte ein Sondertribunal Anklage erheben. Deshalb droht die Hizbollah mit neuer Gewalt.
Amr Mussa, Generalsekretär der Arabischen Liga, warnt eindringlich: «Es ist schlimm. Es ist bedrohlich. Wir müssen alle zusammenarbeiten, um einen Kompromiss zu erreichen.» Nachdem die Hizbollah am Mittwoch mit dem Rückzug ihrer Minister aus dem Kabinett die Regierung gestürzt hat, steht der von Bürgerkrieg geprägte Libanon wieder einmal am sprichwörtlichen Abgrund. Zwar leitet der gestürzte Premierminister Saad Hariri die Amtsgeschäfte fürs Erste kommissarisch. Aber der von der Arabischen Liga geforderte Kompromiss in Form der Wahl eines neuen Regierungschefs ist nicht in Sicht. Denn für die Schiiten-Partei Hizbollah zählt nur eines: Das UNO-Sondertribunal zur Aufklärung des Mordes am früheren libanesischen Premierminister Rafiq Hariri darf keine Anklage erheben. Schliesslich gehören Hizbollah-Mitglieder zu den Hauptverdächtigen bei der Suche nach den Attentätern. Premier Saad Hariri wiederum hat Grund, auf dem UNO-Tribunal zu bestehen: Der ermordete Rafiq Hariri war sein Vater.