Corona-Konkurse in ZürichEr muss jeden Tag eine Firma bestatten
Kassen sichern, Türen schliessen: Marco Lucchinettis Team trägt Unternehmen zu Grabe, die an Corona sterben. Zum Beispiel eine Wäscherei im Kreis 5.

Die Displays der Maschinen blinken noch: Feinwaschprogramm, 40 Grad. Markus Herrmann könnte auf «Start» drücken, dann würden die Trommeln rotieren, doch die Wäschezainen sind leer, am Ständer baumeln nur noch wenige Kleider, unter anderem eine saubere Hose, die eine Frau im März 2014 gebracht und noch immer nicht abgeholt hat. «Ich habe sie bis jetzt aufbewahrt», sagt Herrmann.
Zwölf Jahre lang ist der 67-Jährige mit seinem Transporter bei den teuren Zürcher Hotels vorgefahren – «Dolder, Baur au Lac, Marriot», sagt er nicht ohne Stolz – hat dort Ballkleider und Personaluniformen abgeholt und diese dann in seinem Salon beim Toni-Areal in Zürich gewaschen. Sieben Angestellte. Eine Million Umsatz. Jetzt klebt ein Zettel an der Glastür von «Herrmann's Laundry Service»: «Betriebsschliessung. Wir bedauern diesen Schritt zutiefst.»