Das Einkaufszentrum der Jihadisten
Smartphones und Spitalbehandlungen: Eine türkische Kleinstadt an der Grenze zu Syrien diente den Kämpfern des Islamischen Staats lange als Versorgungsbasis. Nun greift die Türkei durch – doch wohl zu spät.
Als Syriens Machthaber Bashar al-Assad 2011 Proteste der Opposition brutal niederschlug, sagte sich das nördliche Nachbarland von seinem bisherigen Verbündeten los. Die Türkei werde Massaker an der syrischen Bevölkerung nicht dulden, sagte Regierungschef Recep Tayyip Erdogan. Als Syrien in den Bürgerkrieg schlitterte und Raketen aus Syrien auf türkischem Boden niedergingen, liess das Nato-Land Flugabwehrraketen aus Deutschland an der Grenze stationieren und verstärkte seine eigenen Truppen. Darüber hinaus bestand die Strategie aber vorwiegend darin, Kämpfer gegen Bashar al-Assad die Grenze queren und auf eigenem Boden gewähren zu lassen. Wer sich den syrischen Rebellen anschliessen wollte, reiste über die Türkei ein. Syrer richteten auf türkischem Gebiet Spitäler ein und bauten Versorgungsnetzwerke auf.