Das Ende der Gefühle
Besser kann man so etwas nicht machen: Radiohead geben im kühlen Steinbruch von St. Triphon VD ein anspruchsvolles, fantastisches Konzert.
Es ist zur Gewohnheit geworden, die Fans als Dauerstudenten zu diffamieren, die ihre blutleeren Vorstellungen der Welt in die Musik der Band projizieren und in die Texte des scheuen Sängers Thom Yorke. Als brauchte das Publikum von Radiohead einen Soundtrack für seine Neurosen, namentlich für die Unfähigkeit, ein Leben froh zu führen. Wahr daran ist nur, dass die Band aus dem Umfeld von Oxford sich der Gefälligkeit entzieht, Wiederholungen meidet und immer neue Experimente wagt. Komplex, aber nicht kompliziert. Intelligent, aber nicht langweilig. Intensiv, nie kalt.