Das erste Treffen in Rangun
Die burmesische Oppositionsführerin Suu Kyi hat Ban Ki-moon in ihrem Haus in Rangun empfangen. Es war das erste Treffen der beiden. Der UNO-Generalsekretär lobte die Reformen im Land forderte aber weitere Schritte.

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat am Dienstag die burmesische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi getroffen. Die Friedensnobelpreisträgerin empfing Ban in ihrem Haus in Rangun, in dem sie wegen ihrer Oppositionsaktivitäten jahrelang unter Hausarrest gestanden hatte.
Ban lobte Su Kyi für ihr Einlenken im Streit um ihren Einzug ins Parlament. Sie hatte am Montag angekündigt, nun doch ihren Amtseid im Parlament ablegen zu wollen. Sie und andere Abgeordnete ihrer Nationalen Liga für Demokratie (NLD) hatten den Schwur auf die burmesische Verfassung zunächst nicht ablegen wollen, weil darin die Vorherrschaft der Streitkräfte festgeschrieben ist.
Bewunderung für Suu Kyi
Nach einem tagelangen Streit darüber will Suu Kyi nun noch in dieser Woche ihren Abgeordnetensitz einnehmen. «Die demokratischen Kräfte und das Volk wollen, dass die NLD an Parlamentssitzungen teilnimmt», sagte Suu Kyi. «Ich werde am Mittwoch hingehen.»
Es sei sicherlich eine «sehr schwierige Entscheidung» für Suu Kyi gewesen, sagte Ban am Dienstag nach dem einstündigen Gespräch mit der Friedensnobelpreisträgerin. «Ein wahrer Führer zeigt Flexibilität für die grössere Sache des Volkes».
Dies habe Suu Kyi getan und dafür bewundere er sie. Er sei sich sicher, dass sie eine «sehr konstruktive und aktive Rolle als Parlamentarierin» zum Wohle ihres Landes spielen werde.
Erstes Treffen
Es war das erste Treffen Bans mit Suu Kyi. Bei seinem letzten Besuch in Burma im Jahr 2009 war ihm von der damaligen Militärjunta ein Gespräch mit Suu Kyi untersagt worden.
Bei Nachwahlen zum Parlament Anfang April hatte die NLD 43 der 45 verfügbaren Mandate gewonnen. Die Wahlen galten als wichtiger Test für den Reformwillen der burmesischen Regierung.
Rede vor dem Parlament
Als erster Ausländer hatte der UNO-Generalsekretär am Montag eine Rede vor dem burmesischen Parlament gehalten. Darin hatte er gesagt, der politische Wandel in Burma habe «die Welt begeistert», selbst wenn der Reformprozess noch «zerbrechlich und unsicher» sei.
Ban begrüsste zudem die jüngste Lockerung der Sanktionen durch den Westen, forderte aber weitere Schritte. Die EU und auch die Schweiz hatten ihre Strafmassnahmen vergangene Woche deutlich gelockert. Die USA sind noch zögerlich.
SDA/wid
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