
Schon wieder, werden viele sagen. Schon wieder sind die Schweizer Handballer auf dem Weg an ein grosses Turnier frühzeitig gestoppt worden. Zum 12. Mal in Folge findet eine WM ohne sie statt. Bosnien-Herzegowina war besser. Was sich bei der 21:24-Niederlage im Heimspiel gezeigt hatte, wiederholte sich am Samstag in Tuzla beim 15:21. In beiden Partien hatten die Schweizer die Chance, den Gegner «zu packen». In St. Gallen aber schossen sie nach einer 18:16-Führung während einer Viertelstunde kein Tor mehr. In Bosnien kamen sie nach 51 Minuten bis auf einen Treffer an den Gegner heran – danach gab es nur noch «Nuller».
Das jüngste Scheitern der Schweiz war jedoch anderer Art als die Enttäuschungen zuvor. In den letzten 20 St. Galler und den ersten 30 Tuzla-Minuten erzielten die Schweizer insgesamt nur zehn Treffer, zur Länge eines ganzen Handballspiels fehlen in dieser Rechnung nur 10 Minuten. Die Art und Weise, wie aus besten Positionen freistehend Bälle in den Fängen des gegnerischen Goalies landeten, war vor allem der Jugend und Unerfahrenheit geschuldet. Das Gerüst aber steht in der Mannschaft von Michael Suter, das zeigte sich trotz der vielen Absenzen und der Absage von Andy Schmid. Abwehr und Torhüter bilden die Basis für Erfolg. Und die Schweizer verfügen mit Nikola Portner über einen exzellenten Goalie, ihre Defensive weist enorme Qualitäten auf.
Darauf lässt sich aufbauen. Das richtige Verhalten mit dem Ball braucht mehr Zeit. Die jungen Schweizer benötigen weitere internationale Herausforderungen. Dass mit Lenny Rubin und Lukas von Deschwanden ab nächster Saison zwei in der Bundesliga auftreten, lässt erwarten, dass sie sich weiter steigern. Mental, physisch und taktisch. All die, die in der doch recht beschaulichen Schweizer Liga verbleiben, haben in diesen Tagen gegen Estland sowie Bosnien-Herzegowina erfahren, wo ihre Defizite liegen. Im Herbst erfolgt der nächste Anlauf. Die EM 2020 ist das nächste grosse Turnier, mit neu 24 statt bisher nur 16 Teams. Die Schweizer haben sich mit den jüngsten Auftritten Kredit geholt, diese nächste Chance können und müssen sie packen.
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Das Gerüst steht
Die Schweizer Handballer sind zwar gescheitert, aber die Richtung stimmt.