Zuversicht in den SkigebietenDas Geschäft mit den Skitouristen läuft gut – vorerst
Hotels in Skigebieten sind trotz Omikron und verschärften Massnahmen gut gebucht. Für Verwirrung sorgt allerdings die 2-G+-Regel bei Wellness-Interessierten.

Halb leere Pisten, kaum Gäste und rote Zahlen – die letzte Wintersaison ist für Schweizer Hoteliers nicht rosig verlaufen. Umso grösser war deshalb die Hoffnung, nun im zweiten Corona-Winter wieder aufzuholen und auch wieder vermehrt ausländische Gäste begrüssen zu können. Mit der Virusmutation Omikron, die verschärfte Einreisebestimmungen und eine 2-G+-Regelung mit sich brachte, hatte wohl kaum jemand gerechnet.
Doch so schlimm wie befürchtet ist die Lage in den Schweizer Skigebieten doch nicht. Touristikerinnen und Touristiker berichten gegenwärtig von einer guten Auslastung in den Berghotels. «Der Buchungsstand für die laufende Wintersaison befindet sich praktisch auf Vor-Corona-Niveau und ist demnach vergleichbar mit dem Buchungsstand 19/20 – bevor die Saison im März 2020 aufgrund des Lockdown ein jähes Ende nahm», heisst es bei Zermatt Tourismus. Auch in Gstaad und Engelberg seien die Buchungsstände über die Festtage sehr gut.
Im Bündnerland ist man ebenfalls zuversichtlich gestimmt und berichtet von einer guten bis sehr guten Auslastung der Hotels. «Zurzeit hoffen wir auf noch besseres Wetter für die Altjahreswoche», so Luzi Bürkli von Graubünden Tourismus.
Hauptsächlich Schweizer Gäste
Skiregionen müssen vor allem wieder auf Schweizer Touristen setzen. «Der grösste Teil der Gäste stammt derzeit aus dem Inland, die Übernachtungen mit Schweizer Gästen machen momentan rund 80 Prozent aus», sagt Bürkli. Wenn ausländische Gäste vorhanden sind, dann meist aus europäischen Ländern, darunter Deutschland, Luxemburg, Belgien und die Niederlande. Gäste aus Asien und Amerika bleiben aufgrund erschwerter Reisebedingungen dieses Jahr grösstenteils aus.
Ein Faktor, der ins Gewicht fallen könnte, ist das Wetter: «Bei schlechtem Wetter zeigen sich dann wohl erste Problematiken wie eine Verkürzung des Aufenthaltes oder eine Stornierung in diesem Bereich. Mit so gutem Wetter wie bisher genossen die Gäste die Pisten und Wanderwege, und Wellnessen war weniger relevant», heisst es bei Jungfrau Region Tourismus.
Bianca Lüthy ist Wirtschaftsredaktorin und schreibt über die Tourismusbranche, den Detailhandel sowie den Immobilienmarkt. Sie hat Journalismus und Kommunikationswissenschaften studiert und ist seit 2018 im Tagesjournalismus tätig.
Mehr InfosJon Mettler ist seit 2018 Wirtschaftsredaktor bei der Zentralredaktion von Tamedia. Er berichtet über Telekommunikation, Digitalisierung, Tourismus und die Uhrenindustrie. Er hat mehrere Journalistenpreise gewonnen, darunter den Nebenmedienpreis des Schweizerischen Anwaltsverbands, den European Newspaper Award und den Medienpreis der Bedag.
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