Das Gesicht ist auch ein schöner Effekt
US-Regisseur Joss Whedon schenkt dem fantastischen Kino Herz und Witz. In der Comicverfilmung «Avengers: Age of Ultron» findet er, was er immer sucht: den Menschen im Übermenschen.

Ein paar Superhelden sitzen vergnügt um einen Sofatisch. Was tun sie? Sie versuchen reihum, Thors Hammer hochzuheben. Man muss dazu wissen, dass der nordische Gott in der Popcornwelt des Comicverlags Marvel der Einzige ist, der ihn schwingen kann. Die anderen sind des Hammers unwürdig: The Hulk, der gequälten Monsterseele, die alles kaputtmacht (Mark Ruffalo), gelingt es nicht, ihn hochzuwuchten. Iron Man, der Playboy der Rüstungstechnik (Robert Downey Jr.), scheitert ebenfalls. Black Widow, die Schlangenfrau mit Kindheitsschmerz (Scarlett Johansson), macht beim phallozentrischen Unsinn gar nicht erst mit. Captain America, der geschniegelte Spassverderber (Chris Evans), zerrt am Stiel – da wackelt der Hammer für einen kurzen Moment. Thor (Chris Hemsworth) reisst die Augen auf, dann grinst er die Konfusion mit einem breiten Grinsen weg. Da war er doch kurz erschrocken, aber jetzt ist wieder alles gut und lustig. Sein Lächeln ist der gelungenste Spezialeffekt in «Avengers: Age of Ultron».