Das Handy bleibt im Ausland besser ausgeschaltet
Der Nationalrat will tiefere Handygebühren im Ausland und die Swisscom senkt die Roamingpreise: Letztere Massnahme ist für Comparis.ch nicht mehr als ein «Trostpflaster».

Der Nationalrat hat sich am Dienstag für tiefere Handygebühren im Ausland ausgesprochen (Redaktion Tamedia berichtete). Der Bundesrat soll beauftragt werden, für alle Telekomanbieter verbindliche Höchsttarife festzulegen. Die Motion muss noch die Hürde Ständerat meistern.
Preisanpassungen in Höhe von 30 Millionen Franken
Zufall oder nicht? Die Swisscom gab heute bekannt, die Preise für die Handynutzung im Ausland zu senken: «Anrufe in Europa werden bis 2014 jedes Jahr um 5 Rappen pro Minute günstiger. Die erste Senkung erfolgt am 1. Oktober für Abonnementskunden, im Sommer 2012 folgt die nächste Preisanpassung», so das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Diese Schritte entlasten die Kunden laut Swisscom im Umfang von rund 30 Millionen Franken in den kommenden drei Jahren. Prepaidkunden würden ab 2012 ebenfalls von Preissenkungen profitieren.
«Viel zu hohe Roamingtarife»
Aus Konsumentensicht sind die Massnahmen der Swisscom zu begrüssen, schreibt das Vergleichsportal Comparis.ch in einer Medienmitteilung. Schweizer Handykunden müssten seit Jahren «viel zu hohe Roamingtarife berappen». Telekomexperte Ralf Beyeler bemängelt, dass Schweizer Netzbetreiber seit Jahren ihre Roaminggebühren nur geringfügig dem veränderten Umfeld anpassen: «Werden die Preise gesenkt, betreiben die Telekomanbieter damit allerhöchstens eine Pflästerlipolitik, um die Kunden kurzfristig zu besänftigen und langfristig bei Stange zu halten. Dabei ist der Druck seitens der Konsumenten und der Politik stetig gewachsen.»
Swisscom bei Standardtarifen am günstigsten
Die Swisscom mache zwar einen «Schritt in die richtige Richtung» – doch sei dieser zu klein: «Im Verhältnis zum effektiven Aufwand, der für die Netzbetreiber entsteht, sind die Preise weiterhin viel zu hoch.»
Der Swisscom sei zugutezuhalten, als Erste diese Preissenkungen vorzunehmen. Beim Standardtarif, den die meisten Kunden benutzen, verrechnet die Swisscom laut Beyeler massiv tiefere Roaminggebühren als Sunrise und Orange. Berücksichtige man die Optionen, welche die Kunden zusätzlich abschliessen können, schneiden gemäss Comparis – je nach Nutzungsverhalten – Swisscom oder Orange am günstigsten ab; Sunrise verrechne hier die teuersten Tarife.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch