Das Hochwasser bedroht die Millionenstadt Bangkok
Beim schwersten Hochwasser in Südostasien seit 50 Jahren kamen schon Hunderte Menschen ums Leben. Um das thailändische Bangkok vor einer Katastrophe zu bewahren, wurde ein 75 Kilometer langer Wall errichtet.
Durch die schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten sind in Südostasien etwa 500 Menschen getötet worden. In Thailand bezifferten die Behörden die Zahl der Todesopfer am Montag mit 269. Mehr als 200 Menschen wurden in Kambodscha getötet, aus Vietnam wurden 24 Todesopfer gemeldet.
Die Überschwemmungen wurden durch wochenlange Regenfälle ausgelöst. In Thailand erklärte Regierungschefin Yingluck Shinawatra, die Situation sei trotz der immensen Wassermassen noch unter Kontrolle.
Viele Tote in Kambodscha
In Bangkok wurde ein 75 Kilometer langer und im Schnitt 1,20 Meter hoher Sandsack-Wall aufgeschichtet. Dieser soll die zwölf Millionen Einwohner der thailändischen Hauptstadt vor dem Hochwasser des Flusses Chao Praya schützen.
In Kambodscha stieg die Zahl der Todesopfer auf 207 Menschen. Unter ihnen seien 83 Kinder, teilte ein Sprecher des Notfallkomitees des Landes mit. Etwa 350'000 Hektar Reisfelder seien in den vergangenen zwei Monaten zerstört worden, 270'000 Menschen seien von den Überschwemmungen betroffen.
In Vietnam ertranken nach Angaben des Hochwasserschutzzentrums 21 Kinder, drei weitere Menschen kamen bei den Überschwemmungen ums Leben. Etwa 60'000 Häuser seien überflutet worden.
Unesco-Weltkulturerbe unter Wasser
In Thailand steht seit Sonntag auch die antike Stadt Ayutthaya, die wegen ihrer bedeutenden Tempel zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, unter Wasser, teilten die Behörden mit. In der früheren Hauptstadt des Königreichs Siam seien zudem 600 Patienten aus dem grössten örtlichen Spital evakuiert worden.
Die Katastrophenschutzbehörde der Regierung hatte am Samstag noch angekündigt, die rund 90 Kilometer nördlich von Bangkok gelegene Inselstadt werde von den Fluten verschont bleiben. Der Fluss Chao Phraya, der Ayutthaya umfliesst und 400 Jahre lang vor Eindringlingen geschützt hat, trat nun aber doch über die Ufer.
«Unsere Vorhersage war falsch»
«Ich gebe zu, unsere Vorhersage war falsch», sagte Wissenschaftsminister Plodprasop Surasawadi. Die Unesco habe bereits Notgelder zur Instandsetzung angeboten, hiess es. Nach einem Dammbruch seien in Ayutthaya auch rund 200 Fabriken unter Wasser gesetzt worden.
Seit Ende Juli seien mehr als 2,3 Millionen Menschen in 30 der 77 Provinzen Thailands von Überschwemmungen betroffen gewesen. Der Sachschaden belaufe sich auf mehr als 3,5 Milliarden Dollar.
Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra sprach am Freitagabend in einer Fernsehansprache von den schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Auch die Nachbarländer Kambodscha, Laos, Burma und Vietnam leiden unter den heftigen Regenfällen. Allein in Kambodscha sollen bisher mindestens 150 Menschen ums Leben gekommen sein.
SDA/mrs
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