«Das ist kein Leben hier – dafür lohnt es sich nicht zu sterben»
Der Somalier Zakaria ging durch die Hölle, um nach Südafrika zu gelangen. Jetzt will er nur noch weg.

Wo ist Zakaria? In seinem Laden scheint er nicht zu sein. Gestapelte Reis- und Maismehl-Säcke sind auszumachen, eine mit Hühnerteilen gefüllte Kühltruhe, ein Kühlschrank mit Softdrinks. Kinder aus der Nachbarschaft – wir befinden uns im Johannesburger Mega-Township Soweto – stehen vor der Süssigkeitenauslage. «Can I help you?», tönt es plötzlich. Hinter einem in die Mauer eingelassenen Eisengitter sind die Umrisse einer Person zu sehen. Es ist Zakaria in seiner Kasse. In einem kaum zwei Quadratmeter grossen Kabuff wartet er darauf, dass ihm die Kunden Geld durch ein kleines offenes Rechteck im engmaschigen Gitter reichen. Kein besonders kundenfreundliches Ambiente. Doch die Vorsichtsmassnahme stellt sich – während der 25-Jährige seine Geschichte erzählt – als durchaus berechtigt heraus. 17-mal sei er in den vergangenen fünf Jahren überfallen worden. Meistens hätten ihm die Räuber eine Pistole an den Kopf gehalten und ihn mit Schlägen zur Herausgabe des Geldes gezwungen.