Das ist Zürichs beliebteste Badi
Das Sportamt hat herausgefunden, wo die Zürcher am liebsten abtauchen. Auf Platz zwei landet überraschend eine Quartierbadi im Kreis 11.
Die erfolgreichste Sommersaison in den Stadtzürcher Freibädern neigt sich dem Ende zu. Mitte September schliessen die ersten Badis, das Seebad Utoquai geht bis 23. September in die Verlängerung.
Rechtzeitig zum Saisonende gibt das Sportamt nun bekannt, welches der 17 Stadtzürcher Sommerbäder bei den Besucherinnen und Besuchern am beliebtesten ist. In der Online-Befragung «Mini Badi», die zwischen dem 20. Juni und dem 31. Juli stattfand, ist das Strandbad Mythenquai mit 137 Nennungen ungeschlagener Spitzenreiter. Das Zürcher Seebad nimmt auch bei der Anzahl Eintritte in dieser Saison den 1. Platz ein.
Eine Badi zum Umhängen
Überraschend am Ranking ist hingegen, dass es die Badi Allenmoos im Kreis 6 mit 128 Stimmen auf Platz zwei geschafft hat, bei den Eintritten allerdings nur im Mittelfeld rangiert. Offenbar fühlen sich die Quartierbewohner der Badi sehr verbunden. Die Freibäder in Zentrumsnähe wiederum profitieren eher von Touristen. Auf Platz drei ist die Badi Letzi mit 116 Stimmen, die Seebäder Utoquai (96) und Tiefenbrunnen (81) liegen auf Platz vier und fünf. Am wenigsten Stimmen holte sich die Männderbadi im Schanzengraben - nämlich sieben.
Für das Sportamt sind die Ergebnisse des Rankings interessant, es wird deswegen aber keine Massnahmen wie beispielsweise Imagekampagnen oder Aufwertungen vornehmen. «Jede der Zürcher Badis – so individuell sie auch sind – hat ihre Fans, und das freut uns sehr», sagt Sportamt-Sprecherin Manuela Schläpfer.
Das Sportamt hat unter den Teilnehmern der Umfrage neben fünf Sportabos auch Badetaschen mit ganz speziellen Illustrationen verlost: den grafischen Darstellungen der Zürcher Freibäder von Christina Schmid.
Die Illustratorin und Graphic Designerin hat die Bilder im vergangenen Winter als persönliches Kunstprojekt gestartet. «Das Thema hat mich immer mehr fasziniert und ich habe festgestellt, dass alle in Zürich eine Lieblingsbadi haben, mit der sie sich stark identifizieren. Sie sind sogar regelrecht stolz auf ‹ihre› Badi», sagt sie.
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Mini Badi: Wie die Stadt für den Wettbewerb warb (Video: Sportamt Stadt Zürich)
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In einem Konzept habe sie das Potenzial dieser emotionalen Bindung dem Sportamt geschildert und vorgeschlagen, Taschen mit den Bildern der Badis zu produzieren, «damit jeder den persönlichen Favoriten herzeigen und mit sich rumtragen kann.»
Taschen zum Teil schon ausverkauft
Die Idee kam beim Sportamt gut an – und auch bei den Badibesuchern, welche die Taschen nicht nur gewinnen, sonder online oder direkt an der Kasse der Freibäder kaufen konnten. «Die Taschen der Werdinsel und vom Oberen Letten sind bereits ausverkauft», sagt Schmid.
Auch Schmids Lieblingsbadi ist der Obere Letten. «Genauer der Frauenbereich. Es ist dort so schön friedlich und die Beiz ist sehr gut», sagt sie. Die Illustratorin lebt in der Nähe des Flussbads. Sie glaubt, dass bei der Wahl der Lieblingsbadi der Wohnort mitentscheidet: «Je näher das Sommerbad der eigenen Adresse liegt, desto häufiger geht man hin und desto stärker wird die Bindung.»
Im Frühling kommt das Badi-Buch
Schmid hat ihr Projekt mit Skizzen der Letzibadi begonnen – dem Freibad, in welchem sie «quasi aufgewachsen» ist und Schwimmen gelernt hat. «Bei meiner Arbeit bin ich in Archiven auf Bildersuche gegangen und habe viele spannende Geschichten entdeckt», sagt sie. Das habe sie schliesslich zum nächsten Projekt gebracht. «Ich fand es sehr schade, dass es kein Buch mit all diesen Informationen gab, so ist meine Idee für mein Buchprojekt entstanden.»
Ihre Illustrationen der Sommerbäder bilden den roten Faden der geplanten Publikation. Inzwischen sei es aber zu Kooperationen mit weiteren Illustratorinnen gekommen. «Sie steuern unter anderem Bilder zum Thema Bademode bei. Auch die Mitarbeiterinnen des Stadtarchivs Zürich haben mich beim Buchprojekt grossartig unterstützt.»
Das «Züribadi-Buch» sei schon fast fertig und solle im Frühling 2019 erscheinen, sagt Schmid. Dieses Mal sei die Stadt allerdings nicht in die Produktion involviert. Schmid will das Buch durch Crowdfunding finanzieren. Eine Kooperation mit dem Sportamt ist trotzdem bereits geplant: «Es hat mir zugesichert, dass ich die Buchvernissage in einer der Zürcher Badis durchführen darf.»
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