Das Kloster Fahr braucht 20 Millionen Franken
Verwitterte Fresken, brandgefährliche Kabel, am Kirchturm bröckelt der Verputz. Das Kloster Fahr muss saniert werden.
Von Helene Arnet Würenlos/Unterengstringen – Priorin Irene Gassmann ist sozusagen von Amtes wegen zuversichtlich: «Die erste Million ist gesammelt! Das freut uns Schwestern sehr», sagte sie gestern vor den Medien. Und sie setzt am eingerichteten Spendenbarometer auf dem Klosterareal die 1-Million-Marke. Die Skala zeigt deutlich: viel Geld – und doch nur ein kleiner Schritt, denn das Kloster braucht für seine Instandstellung innerhalb der nächsten zehn Jahre insgesamt 20 Millionen Franken. Sanierungsarbeiten, die 11 Millionen Franken verschlingen, sind dringlich. Das im Jahr 1130 gegründete Benediktinerinnenkloster am Rande der Stadt Zürich besteht heute aus einer stattlichen barocken Klosteranlage mit rund zwanzig Nebengebäuden (Restaurant, Bäuerinnenschule, Ställe, Meierhof, Mühle, Trotte), 50 Hektaren Land sowie 35 Hektaren Wald. Im Kloster leben 24 Nonnen, und der Betrieb beschäftigt zudem 40 Mitarbeitende. Beitrag von der Denkmalpflege Die letzte grosse Renovation der Klosteranlage liegt bald 50 Jahre zurück, und eine Beurteilung durch Spezialisten für historische Bauten hat ergeben, dass dringend saniert werden muss: Die bedeutenden Fresken auf dem Friedhof verwittern zusehends und sind teilweise von Algen befallen. Auch in den Innenräumen haben Fresken (unter anderem von Torricelli) und Stuckaturen stark gelitten.Die Elektroanlagen präsentieren sich in desolatem Zustand und weisen zum Teil ein grosses Kurzschluss- und Brandrisiko auf. Brandmeldeanlagen fehlen weitgehend.Die Fenster sind lediglich einfach verglast und teilweise undicht. Die Holzschnitzelheizung aus dem Jahr 1988 ist im vergangenen November ausgestiegen – gegenwärtig muss deshalb mit Öl geheizt werden.Am Kirchturm bröckelt der Verputz. Es drohen Folgeschäden am Dachstuhl. Die Renovation soll im Frühling 2013 starten und sich wohl über zehn Jahre hinziehen. Das Kloster Fahr wird bei der Mittelbeschaffung von einem Fachgremium des Vereins Pro Kloster Fahr unterstützt. Als deren Vertreter erklärte Josef Bürge, der einstige Stadtammann von Baden, gestern vor den Medien: «Das Kloster selbst kann jährlich 200 000 Franken aus eigener Leistung aufbringen.» Dank der grossen kulturellen Bedeutung der Klosteranlage werde auch mit Beiträgen vonseiten der Denkmalpflege gerechnet. Der Rest müsse durch Spenden zusammenkommen. Auf dem Spendenbarometer werden Beiträge ab 500 Franken aufgeführt – für die erste Million sind insgesamt sechzig Einträge verzeichnet. Darunter die ZKB (mit 150 000 Franken) und die Stadt Zürich (100 000 Franken). Auch die Limmattaler Kirchgemeinden haben gemeinsam 200 000 Franken beigesteuert. Und wie beteiligt sich das Mutterkloster Einsiedeln? Finanzielle Unterstützung sei von Einsiedeln nicht zu erwarten, sagt Priorin Irene Gassmann. «Dort stehen ebenfalls grosse Bauprojekte wie der Klosterplatz oder das Archiv an.» Die Anlage des Klosters Fahr mit dem eigentlichen Klostergebäude (rechts) und der Bäuerinnenschule (links). Foto: Reto Oeschger
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