Das Märchen vom Mutterglück
Was bedeutet es, in einer postmodernen Gesellschaft Mutter zu werden? Eine Reihe neuer Bücher beleuchtet das Thema – von der Erfüllung bis zur Erschütterung.

Anfang der Achtzigerjahre, kurz bevor die französische Philosophin Elisabeth Badinter ihr Buch «L'amour en plus», zu Deutsch «Mutterliebe», publizierte, bat ihr Verlag den berühmten Kinderpsychologen Bruno Bettelheim um ein Vorwort. Er, der tagein, tagaus mit Kindern zu tun hatte, die unter anderem mit Mutterliebe – der fehlenden, der zu grossen, der irgendwie falsch gearteten – zu kämpfen hatten, müsse doch einiges zu sagen haben über den angeblich so natürlichen Mutterinstinkt, den Badinter als kulturelles Konstrukt zu entlarven versuchte.