Das nimmt sich Hischier für seine erste WM vor
Das Verpassen des NHL-Playoff mit New Jersey hat auch sein Gutes: Nico Hischier wird im Nationalteam sein WM-Debüt geben.
Haben Sie von General Manager Ray Shero die Freigabe für die WM schon erhalten?
Ja, die Freigabe ist da. Wir haben kurz miteinander geredet, ich sagte, ich würde gerne gehen. Und er sagte sofort, das sei okay. Es war keine grosse Sache.
Wie geht es für Sie in den nächsten Tagen weiter?
Zuerst muss ich noch meine Wohnung räumen. Ich habe sie nur für neun Monate gemietet, deshalb muss ich meine Möbel einstellen. Dafür habe ich eine Zügelfirma engagiert. Für die nächste Saison suche ich mir wieder etwas Neues. Wahrscheinlich etwas Ähnliches, in einem Apartmentkomplex, wo auch andere Spieler wohnen. Wann ich genau zurückfliege, weiss ich noch nicht.
In zwei Wochen, am 26. April, spielt die Schweiz in Siders gegen Frankreich. Passend für Sie als Walliser für Ihr Debüt im A-Nationalteam, oder?
(lacht) Absolut, das wäre natürlich cool. Aber es ist noch nicht sicher, wann ich erstmals spiele.
Wie lief der Saisonschluss ab bei den Devils? Man schüttelt sich die Hand, dann verstreuen sich die Spieler in alle Himmelsrichtungen?
Etwa so, ja. Wir hatten ein Teamessen und ein Schlussmeeting, dann sagte jeder dem anderen Adieu und machte sich davon.
Wie fühlen Sie sich?
Es ist schon eine gewisse Müdigkeit da. Aber die ist wohl eher im Kopf als körperlich.
«Die Müdigkeit ist wohl eher im Kopf als körperlich.»
Für die Devils war es keine gute Saison, das Verpassen des Playoff stand früh fest. Wie ging das Team damit um?
Diese Saison war ganz anders als die vorige. Natürlich drückt es auf die Stimmung im Team, wenn du so oft verlierst. Dieser Winter führte uns vor Augen, wie gut die Liga ist. Und wie schwierig es ist, das Playoff zu schaffen. Wir machten zu viele kleine Fehler, die uns immer wieder Spiele kosteten. Das kann einmal passieren, aber uns passierte es viel zu oft. In den letzten Wochen und Monaten versuchten wir zu zeigen, dass wir nicht so schlecht sind, wie die Rangliste sagt. Aber einfach war es nicht.
Mit 30 Assists waren Sie der beste Vorbereiter des Teams, mit 47 Punkten der zweitbeste Punktesammler. Wie zufrieden sind Sie mit sich selbst?
Ich wäre viel zufriedener, wenn wir das Playoff geschafft hätten. Aber mit meinen Leistungen kann ich grundsätzlich zufrieden sein. Ich fühlte mich gut auf dem Eis, war stärker im Spiel vor dem Tor und in den Ecken. Ich bin ein bisschen kräftiger geworden im letzten Sommer. Ich würde sagen: Ich war nicht sehr gut, aber auch nicht schlecht.
Dann würden Sie sich eine 5 geben als Schulnote?
(lacht) Eine 4-5 oder eine 5.
Zuletzt trugen Sie das A des Assistenztcaptains. Inwiefern hat sich Ihre Rolle im zweiten Jahr geändert?
Ich war überrascht, als ich Assistent wurde. Das zeigt mir, dass ich auf einem gutem Weg bin. Dass der Coach Vertrauen hat in mich. Und dass ich eine gute Akzeptanz habe im Team. Ich hatte noch nie ein Problem mit einem Teamkollegen. Aber ich bin immer noch der Jüngste, schaue immer noch auf zu den Älteren, nicht umgekehrt. Ich kann noch viel lernen.
Welche Auswirkungen hatte der Ausfall Ihres Sturmpartners Taylor Hall ab Dezember?
Auf mein Spiel hatte er keinen grossen Einfluss. Sicher ist es positiv, wenn man mit einem so starken Spieler wie Hall zusammenspielt. Aber ich versuchte, auch ohne ihn mein Spiel zu spielen. Logisch fehlten uns aber seine Tore.
Erlebten Sie erstmals in Ihrer Karriere eine solch schwierige Saison?
Das ist so. Ich glaube, es ist gut für mich, so etwas zu erleben. Ich versuchte, trotzdem jeden Tag mit einem Lächeln ins Stadion zu gehen, positiv eingestellt zu bleiben.
«Ich versuchte, trotzdem jeden Tag mit einem Lächeln ins Stadion zu gehen.»
Ist Ihnen das gelungen?
Nicht immer. Es gab Zeiten, in denen meine Laune mässig war, wenn ich ins Training fuhr. Aber wie gesagt: Aus solchen Erfahrungen kann man viel lernen.
Timo Meier gelang in San Jose mit 66 Punkten eine Schweizer Rekordsaison. Hatten Sie mit Ihm Kontakt?
Ja, als wir in San Jose waren, gingen wir zusammen essen. Es ist cool, dass ein Schweizer eine solche Saison hingelegt hat.
Die Devils haben die Draft-Lotterie gewonnen, dürfen wieder als Erste ziehen. Der Amerikaner Jack Hughes gilt als Nummer 1 und ist Center wie Sie? Sehen Sie das als Bedrohung?
Überhaupt nicht. Im Gegenteil. Wenn man Fan ist oder Spieler der Devils, kann man positiv in die Zukunft blicken. Wir haben recht viele Junge, und jetzt kommt noch ein sehr guter Spieler dazu. Das ist positiv für uns.
2018 liessen die Devils Sie nicht an der WM spielen. Haben Sie das Turnier trotzdem verfolgt?
Ich hatte eine Verletzung am Handgelenk, deshalb ging es nicht. Natürlich habe ich die WM verfolgt, zu Hause vor dem Fernseher wie jeder Hockeyfan. Und mitgefiebert mit den Schweizern.
Was erwarten Sie von der WM in Bratislava?
Die Erwartungen an uns werden nach der Silbermedaille hoch sein. Ich sehe das als Challenge, freue mich darauf. Ich gebe mein Bestes, dass die Schweiz wieder einen solchen Lauf hat.
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