Das Seco verrechnet sich bei der Arbeitslosenquote
Nur 3 statt 3,5 Prozent: Die Arbeitslosenquote in der Schweiz ist deutlich kleiner als vom Bund angegeben. Grund dafür ist ein Fehler bei der Berechnung.

Wie das SF-Wirtschaftsmagazin «Eco» berichtet, liegt die Arbeitslosenquote in der Schweiz aktuell bei 3 Prozent. Diese Zahl widerspricht der Prognose, die das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) kürzlich veröffentlichte: Das Seco sprach von einer Quote von 3,5 Prozent.
Wie «Eco» berichtet, habe das Seco die tiefere Zahl inzwischen bestätigt. Offenbar ist es bei der Berechnung der Quote zu Fehlern gekommen. Das Seco nimmt für seine Berechnungen jeweils die aktuelle Zahl der registrierten Arbeitslosen und dividiert diese durch die Anzahl Erwerbspersonen des Jahres 2000.
Hohe Zuwanderung
Weil sich die Anzahl der Erwerbspersonen in den letzten Jahren massiv erhöht hat, kommt es beim Resultat zu einer Verzerrung. In erster Linie wegen der hohen Zuwanderung liegt die Zahl der Erwerbstätigen aktuell bei 4,5 Millionen. Im Jahr 2000 waren es lediglich 4 Millionen.
George Sheldon, Professor für Arbeitsökonomie an der Universität Basel, übt gegenüber «Eco» Kritik: «Die richtige Anzahl Erwerbspersonen kann man aus verschiedenen Statistiken berechnen», sagt Sheldon. Dem Professor ist es schleierhaft, weshalb das Seco die Quote nicht korrigiert: «Ich verstehe das nicht.»
Das Seco selbst ist laut Eco nicht glücklich über den Fehler, rechtfertigt die Berechnung aber damit, dass nur mit den Zahlen der Volkszählung ein Vergleich unter den Kantonen möglich sei. Laut Serge Gaillard, Leiter der Direktion für Arbeit im Seco, werden für die Berechnungen ab nächstem Jahr aktuelle Zahlen verwendet.
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