Internationales RankingDas sind die wertvollsten Marken der Welt – 11 Schweizer Firmen dabei
Der Tech- und der Retail-Sektor boomen – die Reisebranche und das Gastgewerbe leiden unter der Pandemie. Wir zeigen alle Gewinner und Verlierer des Jahres.

Fünf Jahre musste Apple warten, jetzt ist das US-Technologieunternehmen wieder die wertvollste Marke der Welt. Zu diesem Schluss kommt das renommierte Beratungsunternehmen Brand Finance, das jährlich die 500 stärksten Firmen vergleicht. Apple wird mit 263 Milliarden US-Dollar bewertet und hat damit Amazon und Google auf die Plätze zwei und drei verdrängt.
Apple verfolgt seit ein paar Jahren eine Diversifizierungsstrategie, die sich nun auszahlt. Unter der Leitung von CEO Tim Cook setzt die Firma nicht mehr nur auf das iPhone, sondern vermehrt auch auf digitale Dienstleistungen und Abodienste wie den App Store, die iCloud oder Apple TV. «Die Fähigkeit des Unternehmens, sich immer wieder neu zu erfinden, macht den Unterschied», schreibt Brand Finance.
Wir zeigen, wer im diesjährigen Ranking ebenfalls zu den Gewinnern gehört, wer an Wert eingebüsst hat und wie sich die Schweizer Firmen schlagen.
Die Gewinner
Apple steht sinnbildlich für die zunehmende Dominanz des Technologiesektors. Mit Microsoft und Samsung sind zwei weitere Unternehmen aus dieser Branche in den Top 5 vertreten. Und die Dominanz des Digitalbereichs dürfte in den kommenden Jahren noch zunehmen.
Gegenüber dem Vorjahr konnte Apple seinen Markenwert um 87 Prozent steigern. Nur zwei Unternehmen waren noch erfolgreicher: der chinesische Versandhändler Alibaba (108 Prozent) und der amerikanische Elektro-Autobauer Tesla (158 Prozent).
Tesla konnte im vergangenen Jahr neue Rekorde bei den Verkäufen feiern und seine Pionierrolle in den Bereichen Elektroauto und künstliche Intelligenz festigen. Die Marktkapitalisierung der Firma wuchs um 500 Milliarden US-Dollar. Damit ist Tesla nun wertvoller als die neun grössten Autobauer der Welt zusammen.
Alibaba, das chinesische Pendant zu Amazon, hat wie andere Handelsplattformen von der Corona-Pandemie profitiert, weil viele Konsumenten auf Onlineshopping umgestiegen sind. Zu den Gewinnern gehören deshalb auch JD und Tmall. Der deutsche Retailer Zalando hat es mit einem Wachstum von 49 Prozent knapp nicht in die Top 10 geschafft, ist nach zwei Jahren Abstinenz aber wieder zurück im Ranking.
Die Verlierer
Während Streamingdienste von nationalen Lockdowns profitieren, geht es für traditionelle Medienmarken weiterhin bergab. Die US-Konzerne CBS und NBC haben von allen Firmen im Ranking am meisten an Wert eingebüsst mit 49 respektive 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Airlines und die Luftfahrtbranche allgemein bekommen die Pandemie zu spüren. Reisebeschränkungen und Flugverbote haben vor allem den grossen amerikanischen Gesellschaften zugesetzt: American Airline, United und Delta haben jeweils um die 40 Prozent an Wert verloren. Die Flugzeugbauer Boeing und Airbus sind gleich stark betroffen.
Zu den Verlierern gehört folglich auch das Gastgewerbe. Der Kaffeekonzern Starbucks sowie die Fast-Food-Ketten McDonald’s und KFC haben Plätze verloren. Die globale Hotelkette Marriott und die Vermietungsplattform Airbnb sind gleich ganz aus dem Ranking gefallen.
Die Schweizer
Unter die 500 wertvollsten Marken haben es auch elf hiesige Firmen geschafft. Neu dabei ist die Uhrenmarke Omega. Damit ist die Schweiz im Verhältnis zu ihrer Grösse übervertreten, nur acht Länder haben noch mehr Unternehmen im Ranking.
Mit Abstand am besten schneidet Nestlé auf Platz 88 ab. Allerdings hat der (weltgrösste) Nahrungsmittelkonzern acht Plätze verloren, weil er von Brand Finance mit 19,4 Milliarden US-Dollar bewertet wird und damit tiefer als im Vorjahr.
Auch die UBS, die Zurich Versicherung, die Credit Suisse, die Nestlé-Tochter Nescafé sowie die ABB haben im Vergleich zum Vorjahr etwas an Wert eingebüsst und deshalb einige Plätze verloren. Einen deutlichen Einbruch gab es aber nur beim Rückversicherer Swiss Re, dessen Markenwert fast 30 Prozent schrumpfte und der ganze 111 Ränge einbüsste. Auch andere Firmen in der Versicherungsbranche leiden an den Folgen der Pandemie: Die Risiken sind tiefer, und es werden weniger Verträge verlängert.
Der Bericht von Brand Finance zeigt aber, dass die Schweiz Standort einer Reihe von bedeutsamen Firmen aus ganz unterschiedlichen Sektoren ist. Die elf wertvollsten Unternehmen kommen aus acht verschiedenen Bereichen. Sie sind zusammen 82,7 Milliarden wert und machen damit 1,2 Prozent des Gesamtwerts aller Firmen im Ranking aus. Nur zehn Länder kommen auf eine höhere Zahl.
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