Das Sterben der Fernbusse hat begonnen
Da hat selbst der Bahnstreik nicht mehr geholfen: Innert kurzer Zeit muss bereits das zweite Fernbus-Unternehmen in Deutschland aufgeben. Der Preiskampf wird immer härter.

Viele Pendler wichen wegen des Bahnstreiks in Deutschland auf Fernbusse aus – doch nicht einmal das verschaffte den Anbietern Luft, die unter dem Verdrängungskampf auf dem Fernbus-Markt leiden. Erst kürzlich verschwand ein erstes Unternehmen, jetzt muss schon wieder ein Anbieter Insovlenz anmelden. Wie die «Wirtschaftswoche» vorab berichtete, bestätigte das Amtsgericht Offenbach einen Insolvenzantrag des Fernbus-Pioniers DeinBus.de
Der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Christian Feketija sagte dem Magazin, der Betrieb solle aber vorerst aufrechterhalten werden. In Unternehmenskreisen hiess es dem Bericht zufolge, der laufende Bahnstreik spüle zwar kurzfristig Geld in die Kasse, langfristig sei ein Überleben aber vermutlich nur mit einem starken Investor möglich. Vor kurzem teilte eine Sprecherin von DeinBus.de mit, das Unternehmen habe doppelt so viele Passagiere während des Bahnstreiks.
Sieg vor Gericht ebnete den Weg
Wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» jüngst berichtete, zahlten Gäste bei DeinBus.de zwischen drei und sieben Cent pro gefahrenen Kilometer – das Ziel wäre zehn Cent gewesen. Grund für die Insolvenz ist demnach der Preiskampf der Wettbewerber im Fernbusmarkt.
Das von drei Jungunternehmern gestartete DeinBus.de setzt keine eigenen Fahrzeuge ein. Es verkauft Tickets, die Strecken werden von mittelständischen Busunternehmern bedient. DeinBus.de ebnete 2011 mit einem Sieg vor Gericht gegen die Deutsche Bahn den Weg für Fernbusangebote in Deutschland. Inzwischen drängen sich zahlreiche Grosskonzerne auf dem Markt.
AFP/rar
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