Das Wohnungsrätsel von Oberrieden ist gelöst
Ist die steuergünstige Gemeinde am Zürichsee ein Mieterparadies? Nicht ganz.

Das kleine Oberrieden ist die Anomalie unter den Zürcher Seegemeinden. Ein Mieterparadies, wo das Wohnen noch bezahlbar ist. Diesen Schluss legen die Wohnungsinserate nahe, die im Kanton Zürich zwischen Anfang 2016 und Sommer 2017 erschienen. Der Immobilienberater Wüest Partner hat diese Daten zusammengetragen, Redaktion Tamedia hat sie ausgewertet. Das Ergebnis: Wer eine Wohnung mit drei bis dreieinhalb Zimmern für unter 1500 Franken sucht, hat es beidseits des Zürichsees schwer – überall, ausser in Oberrieden.
Dort versprach mehr als die Hälfte aller Inserate eine Wohnung in diesem Preissegment. Die nackte Statistik lässt allerdings einen Sondereffekt ausser Acht: Fast die Hälfte dieser Inserate ging auf das Konto einer einzigen Überbauung aus den Sechzigerjahren. Diese gehört dem Lebensversicherer Zurich, der die Häuser totalsanieren will.
Temporärvermietung
Den bisherigen Mietern der 49 Wohnungen hat er im Voraus angekündigt, dass sie gehen müssen, damit sie Zeit hatten, sich nach einer Alternative umzusehen. Frei werdende Wohnungen werden günstig, aber befristet bis Ende September 2018 wieder vermietet.
Nimmt man die temporäre Neuvermietung dieser Überbauung aus der Statistik, fällt der Anteil der Drei- und Dreieinhalbzimmerwohnungen für unter 1500 Franken in Oberrieden auf 28 Prozent: Das entspricht etwa den Verhältnissen in den Seegemeinden Horgen und Richterswil.
In diesen Mietpreisen sind die Nebenkosten noch nicht berücksichtigt. Nimmt man diese in die Rechnung auf, sind nur noch 15 Prozent der Oberriedner Wohnung dieser Grösse für unter 1500 Franken zu haben. Ein guter Teil befindet sich in Mehrfamilienhäusern aus den Sechziger- und Siebzigerjahren, die ähnlich sanierungsbedürftig sind wie die Überbauung der Zurich – und daher wohl nicht mehr lange zu diesem Preis auf dem Markt sein werden.
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