«Das ist unglaublich cool – niemand hat auf die Uhr geschaut»
In den letzten zwei Minuten vom 2:6 zum 6:6: Die Reaktionen nach dem «Wunder von Neuenburg» der Schweizer Unihockeyanerinnen.
Was für eine verrückte Wende! Das Schweizer Unihockey-Frauen-Nationalteam schafft an der Heim-WM ein Wunder, macht in den letzten zwei Minuten des Spiels einen 2:6-Rückstand gegen Tschechien wett, gewinnt in der Overtime 7:6 und steht erstmals seit zehn Jahren wieder in einem WM-Final. Die Stimmen zum «Wunder von Neuenburg».
«Wir haben uns einmal gesagt: Wenn der Tag X da ist, an dem wir die Chance haben, in den Final zu kommen, werden wir alles geben. Ich glaube, es hat niemand daran gezweifelt, dass wir das Spiel nicht noch kehren können», sagte eine überglückliche Corin Rüttimann. «Vor allem glaube ich, dass niemand auf die Uhr geschaut hat, sondern nur gegangen und gegangen und gegangen ist – und schlussendlich ist es aufgegangen. Das ist unglaublich cool!», so die Topskorerin des Nationalteams.
Dank vier Toren von Julia Suter (2), Seraina Ulber und Michelle Wiki konnte die Schweiz von innerhalb nur 79 Sekunden zum 6:6 ausgleichen und erzwang die Verlängerung. Spätestens da sei der mentale Vorteil beim Heimteam gelegen, sagte Torhüterin Monika Schmid, die einen Penalty hielt. Die Tschechinnen hätten danach keinen Fuss mehr vor den anderen gebracht.
Startphase total verschlafen
«Das Thema war schon: Egal was passiert, wir spielen immer weiter und weiter bis wir nicht mehr können», sagt Nationaltrainer Rolf Kern, «dass es dann so aufgeht, ist sicher nicht alltäglich.» Wie erklärte sich Kern aber die schwache Startphase seiner Mannschaft?
«Wenn sie uns brechen wollen, müssen sie von der ersten Minute an Vollgas gehen und das haben sie dann auch gemacht», sagt der Schweizer Nationaltrainer zu den Gründen, warum sein Team den Start verschlafen hat. «Sie haben uns hoch den Ball abgenommen, in den ersten zehn Minuten alle Zweikämpfe gewonnen und wir standen neben den Schuhen. Nach dem 0:3 wurde es natürlich schwierig, zudem hatten sie das Momentum auf ihrer Seite. Umso mehr war es danach der Verdienst der Mannschaft, dass wir bis am Schluss gefightet haben.»
«Als Underdog gegen Schweden»
Der Gold-Traum lebt. Am Sonntag treffen die Schweizerinnen im Final auf die Schwedinnen, die sich gegen Finnland durchsetzten. Die Equipe von Trainer Rolf Kern startet als Underdog in die Begegnung. Der bisher einzige Sieg der Schweizerinnen gegen Schweden liegt fast 15 Jahre zurück.
«Wir gehen sicher nicht in einen Final und denken, dass wir schon zufrieden sind mit dem bisher Erreichten. Unser Ziel war immer, dass wir Spiel für Spiel nehmen und versuchen, unseren Gameplan umzusetzen. Das werden wir auch am Sonntag versuchen.» Und wie sieht dieser aus? «Gut starten, die Zweikämpfe aggressiv bestreiten. Ihre Stärke liegt sicher im Spiel mit dem Ball und weniger im Spiel ohne den Ball. Das heisst: Unsere Chance geduldig herausspielen und entsprechend den Killerinstinkt an den Tag legen und skoren.»
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