Ukraine-Krieg beeinflusst ForschungDaten für Tierbeobachtung aus dem All fehlen
Das deutsch-russische Projekt Icarus untersucht die Migration von Tieren. Deutschland und Russland kündigen gegenseitig die Zusammenarbeit.

Der Ukraine-Krieg hat auch Folgen für die Wissenschaft: Das deutsch-russische Forschungsprojekt Icarus zur Tierbeobachtung aus dem All erhält keine Daten von der Raumstation ISS mehr.
Sie gehe auch nicht davon aus, dass es künftig noch einmal Daten bekommen werde, sagte Uschi Müller, Projektkoordinatorin am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz.
Die Datenübertragung von der ISS zu den Konstanzer Forschern wurde demnach bereits Anfang März gekappt. Am 3. März hatte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit Verweis auf den Krieg in der Ukraine laufende Kooperationen mit Russland für beendet erklärt. Die russische Seite kündigte die Zusammenarbeit mit dem DLR daraufhin ebenfalls auf.
Das Projekt Icarus stehe deshalb aber nicht vor dem kompletten Aus, sagte Müller. Es würden Konzepte entwickelt, wie etwa ein deutscher Kleinsatellit die Daten der Tiere empfangen könnte. Bis eine neue Lösung gefunden ist, wollen die Forscher einen Teil der Daten händisch auslesen – etwa, wenn Vögel zu ihrem Nest zurückkehren.
Für «Icarus» (International Cooperation for Animal Research Using Space) wurden tausende Tiere mit kleinsten Sendern versehen, die ihre Daten bei deren Überflug an die ISS schicken. Damit untersuchen die Forscher etwa das Zugverhalten von Vögeln. Zu den untersuchten Arten zählten Kuckucke und Küstenseeschwalben.
SDA/oli
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