«Dauert die Schuldenkrise zu lange, hat die Schweizer Wirtschaft ein Problem»
Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) prognostiziert für das kommende Jahr ein Wachstum von nur noch 0,5 Prozent.

Durch die Schuldenkrise ist die Wirtschaftslage in Europa sehr unberechenbar. Ist es in dieser Situation überhaupt seriös, noch Wachstumsprognosen zu machen? Aymo Brunetti: Jetzt Prognosen zu machen, ist in der Tat schwierig. Die Lage ist aussergewöhnlich unsicher. Das ist sie aber schon seit dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise. Solche globalen Unsicherheiten hatten wir zum letzten Mal vor achtzig Jahren. Trotzdem müssen wir weiterhin Prognosen machen. Zum Beispiel beruht das Budget des Bundes auf unserer Annahme zur Wirtschaftsentwicklung. Wichtig ist, dass bei den heutigen Prognosen auch die getroffenen Annahmen genau studiert werden und dass man sich nicht nur auf die nackten Zahlen verlässt, sondern auch die Ausführungen zu den Risiken der Prognose jeweils vertieft ansieht.