«Del Potro hat sich in einen Rausch gespielt»
Roger Federer verpasst die Titelverteidigung an den Swiss Indoors in Basel. Der Lokalmatador verliert den Final gegen den Argentinier Juan Martin Del Potro 4:6, 7:6, 6:7 und gibt für Paris-Bercy Forfait.
Bei den Olympischen Spielen in London war Federer gegen Del Potro der glücklichere Spieler gewesen und in den Final eingezogen. Am Sonntagnachmittag in der mit 9200 Zuschauern ausverkauften St.-Jakobs-Halle war es umgekehrt. Im dritten Satz war der Schweizer der bessere Spieler, bei eigenem Aufschlag geriet er nicht gross in Bedrängnis, während er bei Service Del Potro drei Breakchancen vergab. Im Tiebreak produzierte Federer dann aber sechs Fehler.
Der Sieg von Del Potro war alles andere als unverdient. In den ersten beiden Sätzen war der 24-jährige Argentinier stärker gewesen als der Lokalmatador. «Del Potro hat sich in einen Rausch gespielt», sagte Federer nach der Niederlage. Von der Grundlinie dominierte Del Potro mit seiner starken Vorhand und bei eigenem Service liess er 100 Minuten lang und bis zum Ende des zweiten Satzes praktisch nichts anbrennen. Dass Del Potro das Tiebreak im zweiten Umgang verlor, lag an Federer und dessen erstem Service. Fünf der sechs ersten Aufschläge fanden den Weg ins Feld.
Dritter Sieg von Del Potro gegen Federer
Federer bezog in seinem neunten Final in Basel seine vierte Niederlage. Zuletzt war der Weltranglistenerste bei den Swiss Indoors kaum zu schlagen gewesen. Von den letzten 35 Matches verlor er nur zwei, gegen Novak Djokovic im Final 2009 und nun eben gegen Del Potro. Dieser musste eine überaus starke Leistung zeigen, um Federer zu schlagen. Denn der Schweizer wurde im Verlauf der Partie immer stärker und setzte seinen Gegner im letzten Umgang praktisch ununterbrochen unter Druck. Del Potro hielt dem Druck stand und feierte im 16. Duell gegen Federer den dritten Erfolg.
Obwohl die Serie von 28 Matchgewinnen in der Halle zu Ende ging, wird Federer auch in der kommenden Woche noch die Nummer 1 des ATP-Rankings sein. Erst am 5. November wird er die Führung an Djokovic abgeben müssen. Der in der Weltrangliste an Nummer 8 geführte Del Potro wird derweil weiter nach vorne stossen. Er ist nach zahlreichen physischen Problemen wieder so gut in Form wie 2009, als er das US Open gewann. Das bewies er in dieser Woche auf dem Weg zu seinem 13. ATP-Titel.
Federer verzichtet auf Paris-Bercy
Kurz nach der Niederlage gegen Del Potro verkündete Federer, dass er diese Woche aufs Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy verzichtet. «Ich brauche eine Pause. Drei Turniere in Folge wären einfach zu viel», sagte Federer. Paris-Bercy auszulassen, wo er letztes Jahr gewonnen hatte, sei die Voraussetzung, um beim ATP-Finale in London (ab 5. November) gut zu spielen.
Durch den Forfait ist bereits jetzt klar, dass er das Jahr nicht als Nummer 1 der Weltrangliste beenden wird. Die Chance, die Führung im ATP-Ranking bis Ende Saison zu verteidigen, war ohnehin sehr gering. Nun wird Federer am 5. November und nach der 302. Woche als Nummer 1 die Führung an Novak Djokovic abgeben müssen.
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