Der 19. Mai: Griechenlands «kritisches Datum»
Das hochverschuldete Land muss in weniger als einem Monat Verbindlichkeiten über neun Milliarden Euro begleichen.

Der griechische Finanzminister Giorgos Papakonstantinou hat den 19. Mai als «kritisches Datum» für das hochverschuldete Land bezeichnet. An diesem Tag seien Verbindlichkeiten in Höhe von neun Milliarden Euro fällig, sagte Papakonstantinou am Montag vor dem Parlament in Athen. Zugleich verhinderten «unerschwingliche» Konditionen an den Finanzmärkten, dass Griechenland sich dort frisches Geld verschaffen könne, sagte Papakonstantinou weiter.
Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, äusserte sich unterdessen zuversichtlich, dass Gespräche zwischen Griechenland, der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über ein insgesamt 45 Milliarden Euro schweres Hilfspaket für Griechenland positiv verlaufen werden. Er sei «überzeugt», dass sich die Beteiligten zügig einigen könnten, sagte Trichet am Montag in New York.
«Tragfähiges, glaubwürdiges Programm» gefordert
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte Athen am Montag Hilfe zugesichert, zugleich aber von der griechischen Regierung ein «tragfähiges, glaubwürdiges Programm» für Reformen und zum Schuldenabbau gefordert. Der Fraktionschef der Sozialdemokraten im Europaparlament, Martin Schulz (SPD), kritisierte die Griechenlandpolitik der Bundesregierung scharf.
Merkel habe die deutsche Öffentlichkeit «über Wochen hinters Licht geführt, indem sie so getan hat, als würde Deutschland im Ernstfall nicht zahlen müssen», sagte Schulz dem «Darmstädter Echo» (Dienstagausgabe). Dabei habe jeder, «der sich ein bisschen mit der Materie auskennt, wissen müssen, dass es anders kommt».
Der Appell von Cohn-Bendit
Die Ko-Vorsitzenden der Grünen im Europaparlament, Rebecca Harms und Daniel Cohn-Bendit, forderten am Montag in einem Brief an Parlamentspräsidenten Jerzy Buzek die Einberufung eines Spitzentreffens in Brüssel zur Griechenlandkrise. Die EU müsse die Krise «mit Dringlichkeit» behandeln, um gefährliche Folgen für die Eurozone insgesamt abzuwenden und die finanzielle Stabilität in der EU zu sichern, schrieben Harms und Cohn-Bendit.
AFP/jak
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