Der Abstieg von Sony beschleunigt sich
Der japanische Elektronikkonzern rechnet für 2011 mit einem doppelt so hohen Verlust als bisher erwartet. Als Grund nennt Sony höhere Steuerzahlungen in den USA. 10'000 Arbeitsplätze sollen gestrichen werden.

Der Hersteller der Playstation revidierte heute seine Ertragsprognose für das am 31. März abgelaufene Geschäftsjahr drastisch nach unten: Das Unternehmen geht jetzt von einem Verlust von 520 Milliarden Yen (5,9 Milliarden Franken) aus – dies wäre der schlimmste Verlust in der Unternehmensgeschichte. Im Februar vermutete der einstige Vorzeigekonzern noch einem Fehlbetrag von 220 Milliarden Yen.
Sony nannte als Grund erhöhte Steueraufwendungen vor allem in den USA, was dem Unternehmen zusätzliche Kosten von 300 Milliarden Yen bescherte. Im Februar hatte das Unternehmen den schwachen Ausblick mit Verlusten bei der Fernsehsparte, einem starken Yen und Produktionsunterbrechungen nach der Flut in Thailand begründet. An Umsatz erwartet der Konzern weiterhin 6,4 Billionen Yen.
Seit Jahren massive Probleme
Sony kämpft schon seit Jahren mit massiven Problemen. Dem Kerngeschäft mit Unterhaltungselektronik wie Fernseher machen ein grosser Preisverfall, eine schwächelnde Nachfrage und der starke Yen zu schaffen.
Bei den immer wichtiger werdenden Smartphones konnte das bisherige Gemeinschaftsunternehmen Sony Ericsson nicht mit Marktführern wie Apple und Samsung mithalten. Und auch Spielekonsolen wie die Playstation sind in Zeiten von Smartphone- Spielen nicht mehr so lukrativ wie einst.
Abbau von Arbeitsplätzen vorgesehen
Sonys neuer Chef Kazuo Hirai will an diesem Donnerstag in Tokio seine Strategie vorstellen, um das einstige Vorzeigeunternehmen aus der Krise zu führen. Japanischen Medienberichten zufolge sollen weltweit 10'000 Arbeitsplätze wegfallen, rund 6 Prozent der Gesamtbelegschaft.
Doch mit Stellenstreichungen alleine wird Hirai den Pionier der Elektronikbranche, der einst den Walkman erfand und in den 1980er Jahren von Erfolg zu Erfolg eilte, nicht wieder auf Kurs bringen können, meinen Experten.
Hirai muss neben Kostensenkungen einleiten auch interne Hindernisse für mehr Innovation aus dem Weg räumen. Der Manager war bereits im Playstation-Bereich erfolgreich und versuchte zuletzt, die Wende im schwächelnden Geschäft mir Unterhaltungselektronik zu schaffen.
Einheitliche Software für verschiedene Geräte
Im vergangenen Monat kündigte der Elektronikkonzern die Initiative «One Sony» an, die künftig die Bereiche Spiele, mobile Geräte und Dienste sowie Digital Imaging zu den drei Säulen des Unternehmens machen soll. Mit Hilfe einheitlicher Software sollen die verschiedenen Geräte des Unternehmens stärker miteinander vernetzt werden.
Daran hatte allerdings auch schon sein Vorgänger Howard Stringer gearbeitet, der nach sieben Jahren an der Spitze fortan den Verwaltungsrat leitet. Anders ist allerdings jetzt, dass das Smartphone-Geschäft nach der Auflösung des Gemeinschaftsunternehmens mit Ericsson komplett in der Hand von Sony liegt.
sda/dapd/ilö
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