Der aufrechte Gang
Ötzis Schuhe waren gepolstert. Roms Legionäre legten bis zu 60 Kilometer am Tag zurück. Das Trottoir verdanken wir der Französischen Revolution: Eine Geschichte des Zufussgehens in elf Aperçus.

Ardi mit der Spezialzehe
Die Bipedie, das Gehen auf zwei Beinen, stammt allem Anschein nach aus Afrika. Ardi, wie Forscher das in Äthiopien entdeckte Fossil tauften, dürfte vor 4,4 Millionen Jahren die erste Fussgängerin gewesen sein. Allerdings nur in Teilzeit. Ardi lebte in zwei Welten. In den Bäumen der Savanne zog sie auf allen Vieren durch das Astwerk und krallte sich mit weit abspreizbaren grossen Zehen fest; auf dem Boden hingegen richtete sie sich auf. Lucy von der Gattung Australopithecus afarensis ging dann, vor 3,2 Millionen Jahren, schon sehr viel souveräner. Sie konnte den Fuss abrollen, legte weite Wege zurück, schaffte pro Stunde drei bis vier Kilometer. Durch den aufrechten Gang bekam der Zweibeiner die Hände frei und konnte Dinge tragen: Babys, Nahrung, Waffen. Die Steigerung seiner Beweglichkeit forderte und stimulierte sein Gehirn entscheidend.