Der Befreiungsschlag für Palmyra rückt näher
Die syrische Armee soll vom IS mehrere Stadtteile in der strategisch wichtigen Stadt zurückerobert haben. Seit über drei Wochen wird um die Oasenstadt gekämpft.

Die syrische Armee hat am Samstag ihre Offensive gegen die Islamisten-Miliz IS in der syrischen Oasenstadt Palmyra fortgesetzt. Nach der Einnahme der symbolisch und strategisch wichtigen Zitadelle der Stadt am Freitag sei auch der nördliche Bezirk Al-Amirija zurückerobert worden, berichtete das staatliche Fernsehen.
Die russische Luftwaffe hat in den Kampf um Palmyra eingegriffen. Kampfflugzeuge hätten 40 Luftangriffe in dem Gebiet geflogen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Syrische Panzer schossen auf Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat in der Stadt, Aufnahmen von libanesischen Fernsehsendern zeigten. Über der Stadt war Rauch zu sehen.
Wochenlange Gefechte
Russland erklärte, seine Luftwaffe habe in Palmyra 158 Ziele getroffen und mehr als 100 Militante getötet. Die oppositionsnahe syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, die Regierungstruppen hätten drei Bezirke der Neustadt von Palmyra eingenommen. Der IS habe zuvor am Freitag mindestens 18 Soldaten getötet. Im Lauf der gesamten Woche seien 56 Soldaten gefallen. Die Berichte lassen sich kaum unabhängig überprüfen.
Erfolgreich dank russischer Hilfe: Die syrische Armee erobert die Zitadelle von Palmyra zurück. Video: Reuters
Die Kämpfe um die Stadt gehen in die vierte Woche. Die vereinbarte Waffenruhe gilt nicht für den Kampf gegen den IS. Ein geflohener Einwohner sagte der Nachrichtenagentur AP, der IS habe Zivilisten aus der Stadt in Gebiete unter seiner Kontrolle gebracht.

Der IS hatte die wegen ihrer antiken Ruinen berühmte Stadt im Mai 2015 erobert. Danach zerstörte er viele berühmte antike Stätten. Würde die Terrormiliz aus Palmyra vertrieben, wäre dies ein spürbarer Rückschlag für die Extremisten. Eine vollständige Eroberung der Stadt würde den Regierungstruppen den Weg in den Osten des Landes freimachen. Dort kontrolliert der IS weite Teile der Provinzen Deir al-Sor und Rakka.
Palmyra zählt zu den spektakulärsten historischen Stätten im Nahen Osten und zum Unesco-Weltkulturerbe. Der IS betrachtet antike Kulturgüter als Symbole für Götzendienst und Heidentum, die es zu zerstören gelte. Wie viele der Ruinen noch stehen und wer sie derzeit kontrolliert, war unklar.
SDA/ij/thu
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