Der Beginn der Verrücktheit
Vor 50 Jahren wurde Yehuda Melzer im Sechstagekrieg zum Helden. Doch Israel zahlte für den Sieg einen hohen moralischen Preis.

Die Eroberung Jerusalems war kein Kriegsziel – doch am 9. Juni 1967 standen israelische Soldaten an der Klagemauer. Foto: David Rubinger (Hulton Archive, Getty Images)
Er springt auf vom Sofa, ein Blick in die Ferne, rüber zum Feind – und dann zeigt Yehuda Melzer, wie er damals die Handgranate geworfen hat, die ihn zum Helden machte. «Vier Sekunden hast du», sagt er, als er den imaginären Zünder zieht. Dann holt er mit dem rechten Arm weit aus zum Werfen – «wie beim Baseball», erklärt er. Danach: «Ein Knall, und es war Ruhe.»