Der Edelbau wird nicht vollendet
Das Projekt «Negrellisteg» bleibt in Planung. Die Form der Brücke über das Gleisfeld beim Hauptbahnhof wird aber eine andere sein – und Velofahrer dürfen sie nicht nutzen.
2010 präsentierte die Stadt Zürich das Siegerprojekt eines internationalen Projektwettbewerbs: «337939» des Architektenteams Flint & Neill / Explorations Architecture. Die Fuss- und Veloverbindung erhielt den Namen «Negrellisteg» und wurde als grosser architektonischer Wurf gefeiert.
Heute Mittwoch nun teilt das Tiefbau- und Entsorgungsdepartement mit, dass es auf die Umsetzung dieses Bauwerks verzichten werde. Seit der Ausschreibung des Wettbewerbs hätten sich die Rahmenbedingungen verändert, heisst es in der Medienmitteilung. Es seien verschiedene Gleisquerungen in Planung – unter anderem der Velotunnel unter dem Hauptbahnhof. Deshalb werde der Steg nur noch als Fussgängerüberführung geplant.
Zu teuer für Private
Das wiederum habe «erheblichen Einfluss» auf das Bauwerk, das nun beispielsweise keine Rampen für Radfahrer mehr aufweisen müsse und so deutlich weniger Platz benötige. Zudem würde das Bauvorhaben dadurch günstiger – beim ursprünglich geplanten Projekt ist man von Baukosten im Umfang von 30 Millionen Franken ausgegangen.
«Eine private Finanzierung für diesen hohen Betrag liess sich nicht finden», schreibt das Departement. Eine solche hatte ein Postulat im Gemeinderat angeregt, das vor 2014 mit 108 zu 0 Stimmen überwiesen worden war. Die Verbindung über das Gleisfeld bleibt nach wie vor im Richtplan. Die Stadt sucht nun nach Lösungen, «den Steg zu einem späteren Zeitpunkt und angepasst an die neuen Gegebenheiten umzusetzen».
Derzeit können Velofahrer nur auf der Hardbrücke oberirdisch das Gleisfeld queren. Der Negrellisteg wäre einer von zwei geplanten neuen Velobrücken gewesen. Ein weiteres Radwegprojekt der Stadt ist die sogenannte Gleisquerung Kreis 4 + 5, die Verlängerung des bestehenden Fuss- und Velowegs auf dem Lettenviadukt. Mit der Umsetzung des Projekts soll gemäss Angaben des Tiefbaudepartements voraussichtlich 2021 begonnen werden.
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