Das Wunder ist TatsacheDer EHC Kloten steht im Pre-Playoff
Weil die Zürcher in Davos 4:1 gewinnen und Lausanne gegen Zug kollabiert, schieben sie sich in der letzten Runde von Rang 11 auf 9. Im Pre-Playoff heisst der Gegner Bern.

Welch ein Abschluss der Qualifikation für den EHC Kloten. Der Aufsteiger meistert auch die knifflige letzte Aufgabe in Davos. Weil mit Lausanne einer der Konkurrenten um einen Pre-Playoff-Platz komplett kollabiert und nach dem 1:8 in Biel am Donnerstag auch zuhause gegen den EVZ 0:5 untergeht, verdrängen die Zürcher den LHC in der letzten Runde aus den Top-10. Und weil Lugano es tatsächlich fertig bringt, gegen Biel ein 5:1 zu verspielen, reicht es Kloten gar für Rang 9.
Für Platz 10 und die Pre-Playoff-Teilnahme hätte es den Klotener Sieg am Ende gar nicht benötigt, der Gang in die Overtime hätte dank Lausannes Einbruch gereicht. Weil auch wenn die Zürcher die letzte Runde von Rang 11 aus in Angriff nahmen, war die Ausgangslage gar nicht so schlecht – vorausgesetzt, sie würden in Graubünden punkten.
Denn die drei Teams vor Kloten wiesen allesamt nur einen Zähler Vorsprung auf, bei Punktgleichheit wäre Kloten dank besserer Direktbegegnungen gegen Lausanne, Bern und Lugano so oder so im Pre-Playoff gestanden. Es brauchte also bloss ein strauchelndes Team aus diesem illustren Trio. Der Klotener Wunsch wurde erfüllt: Es war Lausanne, während der SC Bern gegen den ZSC (4:1) seine Aufgaben mehr oder weniger souverän löste und auch für Lugano lange Zeit dasselbe galt.
Apropos souverän. Auch dem EHC Kloten gelang ein sehr reifes Spiel in Davos. Natürlich: Der HCD war in dieser letzten Runde nebst dem Schlusstrio Ajoie, Langnau und Ambri eines von nur vier Teams, dem es um gar nichts mehr ging – die Bündner standen schon vor dem Spiel fix als Fünfte der Qualifikation fest. Und auch wenn dem HC Davos teilweise die letzte Konsequenz in der Offensive fehlte: Es war nicht so, dass er Kloten den Sieg schenkte.
Doch der EHC Kloten war wie so oft in dieser Saison sehr effizient. Zunächst musste er einer Davoser Druckphase standhalten. Doch plötzlich spielte er Powerplay und führte 1:0. Sieben Minuten später führte er gar 2:0. Zwei Chancen, zwei Tore: Der HCD wurde kalt geduscht. Die Bündner verkürzten zwar umgehend auf 1:2, doch Kloten liess sich durch diesen schnellen Anschlusstreffer nicht schockieren.
Kloten nie destruktiv, immer mitspielend
Bezeichnend für Klotens mutigen Auftritt waren die drei Tore im Startdrittel: Yannick Frehner für Davos, sowie Miro Aaltonen und Jesper Peltonen für Kloten erzielten jeweils wunderbar herausgespielte Treffer – es war ein spielerisches Spektakel, das die Zuschauer in der vollen Davoser Arena zu sehen bekamen.

Davos hatte ein leichtes Plus an Spielanteilen. Aber Kloten agierte nie destruktiv, nebst der defensiven Disziplin war die stetige Suche nach Gegenstössen Teil des Spiels der Zürcher. Ein solcher Konter, ausgelöst durch einen Slapshot-Pass Marc Marchons, führte im Mitteldrittel zum 3:1 – erneut durch Aaltonen.
Mit dem 2-Tore-Vorsprung und dem Wissen des bereits hohen 0:4-Rückstandes von Lausanne liess Kloten ein formidables Schlussdrittel folgen. Mit der perfekten Balance zwischen Defensive und Offensive musste sich der EHC kaum noch unter Druck setzen lassen. Gleichzeitig setzte der HCD auch nicht mehr alles daran, das Spiel zu wenden. So wurden die letzten 20 Minuten zur Krönung der Klotener Qualifikation – mit Patrick Obrists 4:1 als I-Tüpfchen: Der Aufsteiger brachte den Sieg souverän über die Zeit und qualifizierte sich ganz unspektakulär und ohne Drama fürs Pre-Playoff.
Dort wartet ab Dienstag in einem Best-of-3 der SC Bern. Und die Frage drängt sich bereits auf: Geht das Klotener Wunder weiter?
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