Kloten mit Sieg vor Playoff-StartDer EHC poliert seine Auswärtsbilanz noch auf
Ihren Qualifikationssieg unterstreichen die Zürcher Unterländer im Wallis mit einem 4:1 gegen Sierre. Es ist ihr 40. Vollerfolg in der 50. Runde. Nun zählt nur noch, was kommt.

Der Ausgang der Begegnung zwischen Sierre und Kloten zum Abschluss der Qualifikation war für die Platzierung beider Teams unbedeutend. Weil Olten den Anschluss an den EHC verloren hatte, steht dieser seit der 46. Runde als Sieger fest. Und die Walliser müssen als Tabellensiebte ins Pre-Playoff. Im Fernduell um Rang 6 zogen sie gegen Kantonsrivale Visp den Kürzeren.
Ganz unbedeutend war die Partie allerdings nicht. Die Trainer-Staffs auf beiden Seiten gewannen noch die eine oder andere wertvolle Erkenntnis für die finale Saisonphase hinzu und den Mannschaften diente sie als Vorbereitung darauf, was ihnen bevorsteht. Sierre ab Montag die Best-of-3-Serie gegen den EHC Winterthur, der dank des 2:1-Heimsieges von Visp über die Ticino Rockets auf dem 10. Platz verblieb, während für die Tessiner die Saison vorbei ist. Und Kloten dann der Viertelfinal gegen die GCK Lions oder die EVZ Academy. Das Farmteam des ZSC ist im Pre-Playoff gegen jenes des Schweizer Meisters der Favorit. Vier der fünf Direktbegegnungen haben die Junglöwen für sich entschieden.
Der neue Ausländer trifft zum 2:1
Für die Klotener ging es im Wallis primär darum, sich im letzten Qualifikationsspiel ein gutes Gefühl für die finale Saisonphase zu holen. Das ist ihnen mit dem 4:1-Sieg gelungen. Sie hatten gegen Sierre die erste Heimniederlage der Meisterschaft (2:3 n.P.) hinnehmen müssen, dann auch das erste Duell in Siders verloren (2:4) – so riss am 17. November ihre Rekordserie mit 12 Siegen hintereinander – und die beiden weiteren Spiele in der Stimo-Arena gewonnen (3:1, 7:0).
Headcoach Jeff Tomlinson gab einigen Spielern das letzte Wochenende vor dem Playoff-Start frei. Er schonte Goalie Sandro Zurkirchen, Verteidiger Matteo Nodari und die Angreifer Niki Altorfer, Harrison Schreiber, Patrick Obrist sowie Robin Figren. Anstelle des Schweden spielte Valentin Claireaux, der neue Ausländer kam so erneut zum Einsatz. Das Tor durfte Joel Messerli hüten. Der 23-Jährige aus dem MSL-Team des EHC Bülach kam so zu seinem allerersten Spiel in der Swiss League.
Nach drei Minuten war Messerli erstmals geschlagen, Marc Marchon glich mit seinem 26. Saisontreffer aus (11.). 17 Sekunden vor Ablauf des Startdrittels erzielte Claireaux sein erstes Tor für Kloten. Der Franzose stürmte diesmal am rechten Flügel neben Eric Faille und profitierte von dessen Vorlage. Es war der 49. Assist des Topskorers. Im Mittelabschnitt hielt Messerli bei leichtem Chancenplus für Sierre die EHC-Führung aufrecht. In der 45. Minute sorgte Fabian Ganz mit dem 3:1 für die Vorentscheidung. Kloten war im letzten Drittel besser, verpasste aber in zwei Powerplays die Resultaterhöhung. Den Schlusspunkt setzte Faille mit einem Empty-Netter (58.), seinem 24. Saisontreffer.
Neuen Punkterekord aufgestellt
Es war der 40. Vollerfolg des EHC in dieser Saison. Damit hat er nach Qualifikationsende einen Vorsprung von 14 Punkten auf den Tabellenzweiten Olten und insgesamt 126 Zähler auf seinem Konto. Das ist ein absoluter Rekordwert. So viele Punkte hat bisher noch kein Team gewonnen, weder in der zweithöchsten Liga noch in der National League. Die vorherige Bestmarke hatte der EV Zug in der vergangenen Saison mit 119 Punkten (2,288 pro Spiel) in 52 Runden aufgestellt. Zum Vergleich: Klotens Punktedurchschnitt beträgt 2,520 pro Spiel.
Im Wallis polierten die Unterländer ihre Auswärtsbilanz noch etwas auf. 19 der 25 Spiele in fremden Stadien haben sie für sich entschieden – alle davon nach 60 Minuten. Zwei der sechs Niederlagen resultierten nach Penaltyschiessen (4:5 in Langenthal, 1:2 in La Chaux-de-Fonds). Auswärts verlor Kloten nur gegen La Chaux-de-Fonds zweimal, das 2:6 in der allerersten Runde blieb bis zur letzten die einzige wirklich hohe Pleite.
Dass der Qualifikationssieger insgesamt nur neunmal verlor – und vor eigenem Anhang nur einmal nach 60 Minuten; im letzten Heimspiel (2:5 gegen Thurgau), als es rangmässig um nichts mehr ging –, bringt seine Dominanz zusätzlich zum Ausdruck. Der EHC stellte in den 50 Runden unbestritten Rekordwerte auf, doch ihre Bedeutung ist nun praktisch auf Null gesunken, denn ab jetzt zählen nur noch die Siege im Playoff. Staff und Spielern bleibt eine Woche Zeit, sich auf das erste Spiel vorzubereiten. Am Sonntag, 13. März, geht’s los. Der Gegner ist frühestens am Mittwoch und spätestens am Freitag bekannt.
Dominic Duss ist seit 2015 im ZRZ-Sportressort tätig, inkl. zweijährigem Engagement in der Tamedia-Sportredaktion in Zürich. 1998 stieg er in den Journalismus ein. Bis 2013 arbeitete er in der Südostschweiz-Mediengruppe, ua. als Co-Chefredaktor der Obersee-Nachrichten, danach für den Fridolin.
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