Der finnische Tiefschlag kurz vor Schluss
73 Sekunden vor Spielende kassiert der ZSC in Oulu das entscheidende Gegentor. Nach dem 2:3 sind die Lions in der Champions Hockey League ausgeschieden.
Nach der Schlusssirene musste der ganze Frust raus, Captain Patrick Geering packte den nächstbesten Finnen am Kragen, die Fäuste flogen, weitere Spieler in schwarzen und weissen Jerseys kamen hinzu – Rudelbildung und Geschubse folgten. Doch all das nützte nichts mehr, die ZSC Lions hatten in Oulu 2:3 verloren, trotz 2:1-Führung nach 40 Minuten. Und nach dem 4:4 im Hinspiel in Zürich stand für den Schweizer Meister fest: Die Achtelfinals der Champions League waren Endstation.
Entscheidend war das Schlussdrittel, als dem finnischen Meister eine klare Leistungssteigerung gelang und er den ZSC mehrfach unter Druck setzen konnte. Für die Gegentore brauchte es dennoch klare individuelle Fehler: Vor dem 2:2 liess Fredrik Pettersson bei der Angriffsauslösung die Scheibe im eigenen Drittel liegen, beim entscheidenden 2:3 nur 73 Sekunden vor Schluss gewährte Kevin Klein seinem Gegenspieler Radek Koblizek alle Freiheiten.
Starke 40 Minuten der Lions
Dabei hatte der ZSC zwei Drittel lang eine sehr gute Leistung gezeigt, vieles richtig gemacht. Es war zwar ein kurioses, auf diese Weise sicher nicht gewolltes Tor, das eine sehr starke Phase der Lions einleitete. Jérôme Bachofner wurde als Torschütze notiert, weil er den Puck nach einem Weitschuss Pius Suters, der bereits von Chris Baltisberger (gewollt und gekonnt) abgelenkt wurde, mit seinem Hinterteil abfälschte und ins Netz kullern liess. Es war erst die zweite Minute im Mitteldrittel, es war die 2:1-Führung der Lions und der Beginn langer Druckphasen von Kärpät.
Aber eben: Die Lions machten keinerlei Anzeichen, die Orientierung zu verlieren gegen die stabilen Finnen, die seit Oktober von zehn Heimspielen nur eines verloren hatten. Sie boten Kärpät mehr als nur Paroli, hatten auf jede Angriffsbemühung die passende Antwort parat und brachten die 2:1-Führung souverän und verdient in die zweite Drittelspause.
In Überzahl erfolgreich
Die ZSC Lions begannen bereits stark, mussten zu Beginn nur eine kurze Druckphase Kärpäts über sich ergehen lassen. Auch dank Powerplays lösten sich die Zürcher immer mehr aus der Umklammerung. Es waren Powerplays, die zunächst bloss gut aussahen (zum Beispiel beim Pfostenschuss Hollensteins in der siebten Minute), dann aber doch noch erfolgreich waren. In seiner gewohnten Manier wuselte Chris Baltisberger im Slot den Puck zum 1:1 ins Tor, technisch war sein Abschluss genauso sehenswert wie Petterssons Flip-Pass bei der Vorlage.
Den 0:1-Rückstand hatte sich der ZSC ähnlich unnötig eingehandelt wie das 2:2. Severin Blindenbacher verlor den Puck hinter dem Tor, Kärpät nützte das daraus entstandene Chaos in der ZSC-Defensive gekonnt aus. Am Ende blieb für die Zürcher bloss dieses Fazit: Lange gut gespielt, aber in wichtigen Momenten ärgerliche Fehler begangen – am Ende war das gegen ein Klasse-Team wie Kärpät in der Summe eben nicht gut genug.
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