Der grosse Eisenbahnräuber ist tot
Es ist einer der legendärsten Überfälle der vergangenen 50 Jahre: Der grosse Postzugraub von Grossbritannien. Bruce Reynolds, der Drahtzieher die «Great Train Robbery», ist 81-jährig gestorben.
Bruce Reynolds, der Architekt und Mittäter des grossen Postzugraubs (The Great Train Robbery) von 1963 ist tot. Dies berichtet die englische Zeitung «The Guardian». Reynolds starb im Alter von 81 Jahren, nur wenige Monate bevor sich der legendäre Überfall zum 50. Mal jährt. Sohn Nick gab gegenüber der Zeitung bekannt, dass sich der Gesundheitszustand seines Vaters schon seit einigen Monaten verschlechtert hatte.
Bruce Reynolds war der Anführer jener zwölfköpfigen Bande, die am 8. August 1963 den Postzug der britischen Royal Mail bei Ledburn ausraubte und insgesamt 2,6 Millionen Pfund (nach heutigem Wert 56 Millionen Franken) erbeutete. Durch zwei manipulierte Signale hatten die Räuber den Zug zum Stehen gebracht. Den Lokführer schlugen sie nieder, das Personal setzten sie fest. Danach fuhr die Bande den Zug rund 800 Meter bis zu einer Brücke, wo sie Geldsäcke in ein Fluchtfahrzeug umluden.
«Hallo Bruce, lange nicht gesehen»
Die meisten Bandenmitglieder wurden innerhalb weniger Monate von der Polizei festgenommen, nachdem diese Hinweise aus der Bevölkerung zum Unterschlupf der Räuber erhalten hatten. Lediglich Bruce Reynolds, Ronald Biggs, Buster Edwards und Charlie Wilson gelang die Flucht.
Nach einigen Jahren, in denen er mit seiner Familie in Kanada und Mexiko lebte, kehrte Bruce Reynolds 1968 nach Grossbritannien zurück und wurde festgenommen. Der damalige Ermittler soll ihn am Flughafen mit den Worten «Hallo Bruce, lange nicht gesehen» begrüsst haben, so der «Guardian». Reynolds soll geantwortet haben: «C'est la vie.» Er sass bis 1978 im Gefängnis.
Mitte der 1990er veröffentlichte Bruce Reynolds seine Memoiren «The Autobiography of a Thief» (Autobiografie eines Diebes). Der Überfall auf den Postzug wurde zweimal verfilmt. Ebenfalls das Leben des flüchtigen Buster Edwards, der im Film «Buster» von Phil Collins gespielt wird.
Für Gesprächsstoff sorgte auch Mittäter Ronald Biggs immer wieder. So sang er 1978 mit den Sex Pistols das Lied «No One Is Innocent». Nach 30 Jahren auf der Flucht kehrte er 2001 nach Grossbritannien zurück, wo er bis 2009 im Gefängnis sass. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er damals begnadigt.
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