Es gibt Menschen, die lieben grosse Auftritte, das Rampenlicht, die Medien. Ernst Reichmann gehört nicht zu ihnen. Sie liegen ihm nicht, die immer gleichen Fragen der Journalisten, die er dann in «Mickymaus-Sprache» beantworten muss, wie er es ausdrückt. So kommt es, dass man ihn in der Öffentlichkeit kaum kennt. Dabei ist der Zellbiologe der wichtigste Kopf hinter dem Erfolg, den das ­Kinderspital Zürich diese Woche meldete: dem ­Abschluss der ersten Patientenstudie mit einer im Labor gezüchteten Ersatzhaut für Verbrennungsopfer. Noch nicht bekannt ist, dass das Team um Reichmann nun gleich lange Spiesse hat wie die letzten verbliebenen Konkurrenten aus Übersee. Dafür sorgt eine Spezialbewilligung der US-Zulassungsbehörde FDA von Donnerstag, die den Forschern die Anwendung und den Marktzugang in den USA erleichtert. Bis jetzt hatten sie dies nur für die EU und die Schweiz.