Der junge Mann und der See
Bestellt man in einem Zürcher Restaurant frischen Fisch, hat ihn womöglich Adrian Gerny aus dem Wasser gezogen. Der 22-Jährige ist der einzige Berufsfischer der Stadt.

Patent Ochsner weckten 1993 Angler-Romantik in den hiesigen Herzen. «I wär scho ging ganz gärn e Fischer gsi, alleini duss i däm Boot», hatte sich Büne Huber in «Fischer» gewünscht. Adrian Gerny lebt diesen Refrain. «Ich wurde zum Fischer geboren», sagt der Berufsfischer und legt im milchigen Licht der Herbstsonne eines seiner neun Egli-Netze im Zürichsee aus. Während der eineinhalbstündigen Bootsfahrt gibt Gerny einige solche Schlüsselsätze von sich. Wie etwa den, dass für ihn das Leben nicht mehr lebenswert wäre, wenn er verunfallen würde und nicht mehr fischen könnte.