Der Knall war bis nach Aarau hörbar
In der Nacht auf Dienstag sprengte die Polizei scharfe Sprengkörper, die im aargauischen Seon zur Evakuierung von 120 Personen geführt hatten. Die Detonation war von grosser Wucht.

Nach der Evakuierung von über 120 Personen im aargauischen Seon hat die Kantonspolizei Aargau in der Nacht auf Dienstag zwei zuvor in einem leerstehenden Gebäude gefundene Granaten geborgen und kontrolliert gesprengt. Die Granaten stammten aus dem Ersten Weltkrieg.
Die rostigen Sprengkörper waren am Montagmorgen bei der Räumung in einem Stollen unterhalb der Garage des Gebäudes entdeckt worden, wie die Kantonspolizei Aargau am Dienstag mitteilte. Die Privatpersonen informierten die Polizei.
Erhebliches Risiko
Die aufgebotenen Spezialisten bestätigten, dass von den stark verrosteten und eindeutig scharfen Sprengkörpern nach wie vor ein erhebliches Risiko ausging.
Die Fachleute entschärften die Granaten und transportierten sie ab. Die Sprengkörper wurden nach Mitternacht in einer Kiesgrube kontrolliert zur Detonation gebracht. Der Knall der Sprengung war im Umkreis von rund zehn Kilometern zu hören.
Vorübergehende Evakuierung
Aus Sicherheitsgründen waren 120 Personen aus den umliegenden 20 Liegenschaften des Fundortes um 20 Uhr evakuiert worden. Die Quartierbewohner wurden in der Turnhalle der Gemeinde untergebracht und verpflegt. Nach dreieinhalb Stunden des Wartens konnten sie kurz vor Mitternacht wieder in ihre Wohnungen zurück.
Der Granaten-Fund hatte zu einem Grosseinsatz von Sicherheitskräften geführt. Vor Ort waren Fachleute der Kantonspolizei Aargau, der Armee und des Wissenschaftlichen Forschungsdienstes der Kantonspolizei Zürich. Auch die Feuerwehr und der Zivilschutz standen im Einsatz.
Flügelmine aus Frankreich
Bei den Sprengkörpern handelte es sich einerseits um eine Flügelmine französischer Herkunft. Der andere Munitionskörper konnte gemäss Polizei nicht eindeutig identifiziert werden. Beide stammen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs und dürften rund hundert Jahre alt sein.
Vorerst unklar ist, woher genau die Sprengkörper stammen und wie diese in den Besitz des vor über einem Jahr verstorbenen Eigentümers gekommen waren. Die Kantonspolizei hat Ermittlungen eingeleitet und prüft auch, ob sich im Gebäude weitere Munition befindet.
SDA/mrs
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch