Der König, der nicht König sagen konnte
Colin Firth als stotternder Monarch und Geoffrey Rush als sein eigenwilliger Sprachlehrer brillieren in «The King's Speech», dem diesjährigen Oscar-Favoriten.

Er tritt vor das Mikrofon, das ihn übergross anschaut. Die Untertanen stehen auf, das Wembley-Stadion schweigt. Der Herzog soll eine Grussbotschaft seines Vaters verlesen, des Königs von England, Schlussworte zur ersten grossen Ausstellung des Britischen Empires. Die BBC überträgt aus London bis nach Kanada, Kenia, Jamaika, Indien und Australien. Das Radiolicht blinkt, der Äther rauscht. Doch der Redner schweigt mit offenem Mund. Dann quält er sich durch die Silben, bleibt an den Konsonanten hängen, sein Stottern kommt als Echo im Stakkato zurück. Drei Minuten vergehen, der Herzog bringt keinen einzigen Satz zustande. Die Untertanen schauen zu Boden.