Der Kronfavorit für die Grübel-Nachfolge
Der frühere Unicredit-Topbanker Sergio Ermotti wechselt 2011 in die Konzernleitung der UBS. Laut Medienberichten wird der 50-jährige Tessiner der neue starke Mann bei der Schweizer Grossbank.
Sergio Ermotti zählte zu den einflussreichsten und erfolgreichsten Schweizer Bankern im Ausland. So leitete er das Investmentbanking der italienischen Grossbank Unicredit erfolgreich durch die Finanzkrise. Zuletzt wollte der 50-jährige Topbanker den Chefsessel bei Unicredit. Weil schliesslich ein Italiener neuer CEO wurde, verliess Ermotti die Bank, für die er seit 2005 gearbeitet hatte. Zwei Monate später ist er aber wieder ein öffentliches Thema, weil ihn die UBS in die Konzernleitung berufen hat. Ermotti, der von 1987 bis 2003 für Merrill Lynch tätig gewesen war, wird sich ab April 2011 um die Regionen Europa, Naher Osten und Afrika kümmern. Sein Auftrag ist unter anderem, «über alle Unternehmensbereiche hinweg das Wachstum zu steuern».
Gemäss Medienberichten, die sich auf Analysten berufen, gilt Ermotti als Kronfavorit für die Nachfolge von Oswald Grübel. Zwar wird der 67-jährige Konzernchef erst abtreten, wenn er die UBS wieder auf einen soliden Erfolgskurs geführt hat. Dennoch befasst sich der Verwaltungsrat bereits mit der Frage, wer der neue CEO der Grossbank werden soll. Gemäss einem Brancheninsider hat Ermotti «alle Chancen, sich als Nachfolger von Grübel zu empfehlen.» Dem Investmentbanking sei Ermotti längst entwachsen, bei Unicredit habe er auch das Firmenkundengeschäft und das Private Banking verantwortet. Ein Vorteil sei auch, dass er Schweizer sei.
«Vielen Bankern in der Schweiz überlegen»
Ermotti wird in Medienberichten geradezu mit Lob überhäuft wird. «Mit seiner internationalen Expertise ist er vielen Bankern in der Schweiz überlegen, bringt aber damit genau jenes Know-how mit, dass künftig mehr denn je gefragt ist – nicht zuletzt auch, um den angelsächsischen Investmentbankern Paroli zu bieten», schreibt zum Beispiel das Finanznachrichten-Portal Finews.ch. «Schliesslich geniesst Ermotti auch innerhalb der Branche einen ausgezeichneten Ruf.» Gemäss einem Bericht des «Wall Street Journal» baut die UBS den 50-jährigen Tessiner als Grübel-Nachfolger auf.
Laut der Nachrichtenagentur Reuters gibt es noch andere interne Kandidaten für die UBS-Spitze. Ein möglicher Grübel-Nachfolger ist Karsten Kengeter, 43-jährig, der kürzlich vom Co-Chef des UBS-Investmentbanking zum alleinigen Chef befördert wurde. «Mit der Sanierung des Geschäfts mit festverzinslichen Wertpapieren (FICC) hat er sein Gesellenstück bereits abgeliefert», schreibt Reuters in einer Analyse.
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