«Der Lehrplan überfordert die Schüler»
Die Lehrer haben den neuen Lehrplan studiert und kommen zu einem ernüchternden Urteil: Bloss ein Drittel der Schüler sei imstande, die Anforderungen zu erfüllen. Das Papier müsse überarbeitet werden.

Der Lehrplan 21 ist eine Premiere für die Volksschule: Zum ersten Mal sollen die Kinder in der Deutschschweiz die gleichen Lernziele haben. Das von Experten und Pädagogen erarbeitete Werk entspreche den neusten Standards, hiess es Ende Juni bei der Präsentation. Dazu gehört unter anderem die Kompetenzorientierung: Der Lehrplan 21 ist nicht bereits erfüllt, wenn der Stoff im Unterricht behandelt wurde. Die Kinder müssen das Wissen anwenden können. In ersten Stellungnahmen begrüssten die Lehrerverbände den Lehrplan: Die Harmonisierung sei überfällig; die Kompetenzorientierung mache Sinn. Nun haben die Lehrkräfte in den Kantonen den Plan genau studiert. Das Urteil ist ernüchternd: Der Lehrplan müsse bei fast allen Fächern überarbeitet und entschlackt werden, fasst Jürg Brühlmann vom Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH) zusammen. Er koordiniert die Umfrage des LCH unter den Lehrern in den Kantonen. Bisher hat ein Drittel der Lehrerverbände geantwortet, darunter jene aus dem Aargau, Bern und Zürich. Das sind die Hauptkritikpunkte der Stellungnahmen: