Der liebenswürdige Inquisitor
US-Senator Carl Levin hat bereits die UBS alt aussehen lassen. Jetzt attackiert er die mächtigste Wallstreet-Bank.

Wenn Carl Levin ärgerlich wird, dann schreit er nicht, und er wird auch nicht aggressiv. Dann rutscht ihm nur die Brille noch etwas tiefer auf die Nase hinunter, und er wird leise, ganz leise. Und geniesst es, wenn sich alle Kameras auf ihn richten und die Angeklagten unruhig herumzurutschen beginnen. Beinahe elf Stunden unterzog der Senator diese Woche das Topkader von Goldman Sachs einem Kreuzverhör, das zwar nicht neues Belastungsmaterial ans Licht brachte, die Banker aber als genauso uneinsichtig und profithungrig aussehen liess, wie Levin wollte. Wenn Goldman Sachs nun die Betrugsklage rasch mit einem Vergleich lösen will, ist das ihm zu verdanken.