Der mahnende Finger des Starökonomen
Nouriel Roubini gehört zu den bekanntesten Ökonomen der Welt. Jetzt äussert er sich zur Euro-Krise – und nimmt Deutschland in die Pflicht.

Das Schicksal des Euro hängt nach Einschätzung des amerikanischen Ökonomen Nouriel Roubini an der Bereitschaft Deutschlands, mit Steuermitteln den europäischen Nachbarn zu helfen. «Allen Lösungen ist eines gemeinsam: Letztlich wird das Geld des deutschen Steuerzahlers dazu genutzt, die Schuldenkrise in anderen Ländern zu beenden», sagte Roubini dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel».
Weiter erklärte er: «Natürlich kann die EU weiter darauf setzen, dass die Europäische Zentralbank die Drecksarbeit erledigt und Staatsanleihen von Problemstaaten aufkauft. Besser wäre aber, die Politik würde aktiv und vergrössert den Rettungsfonds, führt Euro-Anleihen ein oder meinetwegen einen Europäischen Währungsfonds.» Der US-Ökonom war einer der wenigen Wirtschaftswissenschaftler, die die Finanzkrise 2008 vorhergesagt hatten.
Nach Ansicht Roubinis besteht für Deutschland selbst kein Risiko, seine Schulden nicht mehr bedienen zu können. «Deutschland haushaltet sehr diszipliniert, daher gibt es kein Risiko für einen Zahlungsausfall des Landes», sagte er. Allerdings erschwere der strikte Sparkurs die Reformbemühungen der europäischen Krisenländer. «Im europäischen Interesse sollte Deutschland daher alles tun, um das Wachstum zu stärken - im eigenen Land und in Europa. Deutschland sollte seinen strengen Sparkurs aufschieben», sagte der Ökonom.
dapd/oku
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