Der Mann, der fünf Spitäler auf den Schultern trägt
Beat Richner tritt am Dienstag in Zürich auf, um Geld für sein Lebenswerk zu sammeln. Bald wird er 70, doch eine Entlastung ist nicht abzusehen.

Er sei kein Idealist, sagt Beat Richner, berühmtester Kinderarzt des Landes und «Schweizer des Jahres 2002». Jener Mann also, der seit 1992 in Kambodscha fünf Spitäler gebaut hat. Der sowohl seinen Cellisten-Platz im Orchestergraben der Oper Zürich als auch eine Praxis am Zürichberg aufgegeben hat. Der Luxus und Freizeit kaum kennt, der seine Freunde fast nie sieht, der keine Familie hat – dafür immer sehr viel Not mit unzuverlässigen Spendern und korrupten Beamten, mit unwissenden Westlern und armen Patienten, mit kaputten Geräten und schwülen Temperaturen.