Der Murks mit dem Milliardenfall
Der Behring-Prozess ist zu Ende. In der grössten Schweizer Betrugsaffäre ging so viel schief, dass es den Richtern schwerfallen wird, den Angeklagten schuldig zu sprechen.

In einem Palazzo in Bellinzona, weit weg von den Schweizer Machtzentren, wurde diesen Frühsommer im Namen des Volkes und der Gerechtigkeit gefochten, geflucht und intrigiert. Da trat ein Wirtschaftsanwalt und Pilot auf, der einen achtstelligen Betrag in die Entwicklung einer «fliegenden Untertasse» investiert hatte. Da erschienen Geschäftsleute, die – blind vor Gier – ihre Millionen einem «System» übergaben, dessen Prinzipien sie nicht verstanden. Da war die Primarlehrerin, die ihr Erspartes verlor, da waren verpuffte Erbschaften, verschwundene Notgroschen. Und da war ein Angeklagter namens Dieter Behring, der mal unterwürfig-freundlich, mal arrogant-donnernd auftrat – ein Vulkan, der jederzeit ausbrechen konnte.