Der mysteriöse Eisbrocken
Ein zwanzig Kilo schwerer Eisklumpen ist in Deutschland aus heiterem Himmel in einen Garten gefallen. Ein Experte hat eine Erklärung.

Erst pfiff es, dann schlug der Brocken ein: Ein mysteriöser, mindestens 20 Kilo schwerer Eisklumpen ist am Dienstagvormittag im unterfränkischen Hettstadt aus heiterem Himmel in einen Garten gefallen. Dort zerschmetterte er einen 20 Zentimeter dicken und rund einen Meter langen Naturstein, wie das Polizeipräsidium Würzburg mitteilte.
Der Eisklumpen selbst zerbrach beim Aufprall in mehrere Teile. Der grösste Brocken drang rund 20 Zentimeter tief in die Erde ein. Als er gut zwei Stunden später von der Polizei geborgen wurde, hatte er alleine noch einen Durchmesser von 43 Zentimetern, die restlichen Splitter waren weit verstreut. Es könne daher durchaus sein, dass der Klumpen ursprünglich deutlich mehr als 20 Kilo gewogen habe, sagte ein Polizeisprecher.
Ein Eismeteorit?
Woher der Eisbrocken stammte, den die Polizei als leicht bläulich und aus reinem Wasser bestehend beschreibt, ist unklar. Das Luftfahrt Bundesamt hält es wegen der reinen Konsistenz nach Polizeiangaben für unwahrscheinlich, dass er von einem Flugzeug stammen könnte. Die Polizei selbst hält gar den Einschlag eines Eismeteoriten für möglich.
Dem widerspricht Tilmann Althaus von der Redaktion Sterne und Weltraum am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg. «Das ist Wasser aus einer Flugzeugtoilette», tippt er. Ein Eismeteorit könne es jedenfalls nie und nimmer sein: Diese würden die Erdoberfläche nämlich nicht erreichen sondern bereits in der Atmosphäre explodieren und verdampfen.
Polizei schliesst Scherz aus
Dass es sich bei dem mysteriösen Einschlag um einen Scherz handeln könnte, schliesst die Polizei aus. Mehrere Zeugen hätten den Einschlag beobachtet, sagte ein Sprecher.
Ob die Herkunft des Eisklumpen jemals geklärt werden kann, ist fraglich. Der grösste Brocken ist nach Polizeiangaben inzwischen geschmolzen. Der Besitzer des Gartens in dem der Klumpen niederging habe allerdings zwei kleinere Stücke im Gefrierfach aufbewahrt. Eine grössere Untersuchung sei angesichts des geringen Schadens von 500 Euro aber nicht geplant.
ddp/jak
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